Am Wochenende locken die beiden Macher der Blickfang-Messe Dieter Hofmann und Anja Böhringer mit schönen Geschenkideen in die Liederhalle. Ihr neues Messekonzept „Schöne Bescherung“ mit 80 Ausstellern findet ihn diesem Jahr zum ersten Mal statt.

S-Süd - Dieter Hofmann und Anja Böhringer haben eine Marktlücke ausgemacht: „Seit Jahren vermisse ich in Stuttgart einen hochwertigen Geschenkemarkt“, sagt der Chef von Schöne Bescherung. Ihm schwebe seit geraumer Zeit eine Weihnachtsmesse vor, auf der sich die Produzenten direkt mit den Endverbrauchern austauschen können. Mit der Weihnachtsmesse Schöne Bescherung realisieren er und Böhringer dieses Wochenende ihre Idee. Für die Premiere geben sich die beiden zuversichtlich: „Wir setzen auf 6000 bis 8000 Besucher.“

 

Hofmann und Böhringer sind von der Blickfang bekannt

Ganz neu sind sie im Messegeschäft freilich nicht. Hofmann ist Geschäftsführer bei Blickfang, Böhringer Projektleiterin. Das Büro befindet sich unweit des Marienplatzes. Sie veranstalten die gleichnamige Messe für Möbel und Einrichtung in Stuttgart, Wien und Zürich. Hofmann, dreifacher Vater und gebürtiger Frankfurter, spezialisierte sich nach dem Studium auf Veranstaltungsmanagement. „Ich bin schon mit meinen Bruder als Kind auf Flohmärkte gegangen und habe selber welche veranstaltet“, erzählt er. Er gründete Blickfang vor 23 Jahren und ist bis heute Geschäftsführer von 20 Mitarbeitern. Böhringer hatte nach ihrer kaufmännischen Ausbildung ein Praktikum bei Blickfang begonnen. Dort ist die 26-Jährige seit zwei Jahren als Projektleiterin fest angestellt und zudem jetzige Geschäftsführerin von Schöne Bescherung.

Die Messe soll eine eigenständige Veranstaltung sein. Im Schillersaal der Neuen Liederhalle richtet sich die Weihnachtsmesse an den Endverbraucher mit einem Sinn für Qualität und Design, so die Geschäftsführer. Wie bei der großen Schwester Blickfang stehen die Macher direkt am Stand, geben Einblicke in ihre Arbeitsweise und erzählen die Geschichte hinter den Produkten. Das Angebot umfasst Wohnaccessoires wie Porzellan, Leuchten und Heimtextilien, Modeaccessoires und Schmuck, Bücher und Kulinarisches sowie Geschenke für Kinder. Preislich liegt der Einstieg bei 20 Euro. „Es gibt einen gewissen Teil der Bevölkerung, der nicht auf möglichst billig anspringt“, erklärt Hofmann den Sinn der Messe. Gleichwohl wollen die beiden nicht den Hang zum Luxus bedienen.

Der Andrang bei den Ausstellern ist groß

Über mangelnden Zuspruch bei den Herstellern können sich die Geschäftsführer nicht beklagen. „Wir hatten doppelt so viele Bewerbungen wie Platz im Schillersaal“, sagt Hofmann. Die 80 Aussteller kommen aus Finnland, den Niederlanden und der Region Stuttgart, so etwa ein Whiskybrenner aus Schwäbisch Gmünd. „Frauen werden den überwiegenden Teil des Publikums stellen“, ist sich Böhringer sicher. Diese seien für Kleinigkeiten empfänglich, die man sich gegenseitig schenke. „Männer dagegen sind schwer für neue Marken zu begeistern.“ Die Messe im nächsten Jahr soll diese Zielgruppe mehr ins Auge fassen.

Bei all dem weihnachtlichen Budenzauber muss die Frage erlaubt sein, warum jetzt noch eine Veranstaltung in der Stuttgarter Innenstadt hinzukommen soll. „Die Konkurrenz durch den Stuttgarter Weihnachtsmarkt fürchte ich nicht“, sagt Hofmann. „Bei uns finden die Besucher nicht das typische Blockhaus mit Paradiesapfel und Bockwurst.“ Stattdessen sollten echte Regionalität mit Geschenkeservice und gesonderte Bereiche für Kinder geboten werden.

Große Pläne hat Schöne Bescherung für die kommenden Jahre auch: schon 2015 soll sie in München, in Köln und in Hamburg stattfinden.