Nachdem ein 31-jähriger Mann am Freitagvormittag mit einer Explosion gedroht hatte, hat die Polizei für eineinhalb Stunden die Schorndorfer Arnoldgalerie evakuiert. Die Drohung stellte sich als haltlos heraus, der Mann wurde verhaftet.

Schorndorf - Ein Bombenalarm hat am Freitagvormittag den Betrieb in der Schorndorfer Einkaufpassage Arnoldgalerie für eineinhalb Stunde lahm gelegt. Der Grund war laut der Polizei eine telefonische Drohung mit einer Explosion gegen die dortige Agentur für Arbeit. Weil dies als ernsthaft eingestuft wurde, ließ die Polizei weite Teile des Areal räumen.

 

„Wir mussten hier den Laden abschließen und sofort raus“, berichtet Ulrich Fink, der Inhaber eines Blumengeschäfts. Zahlreiche Läden befinden sich in der Einkaufspassage, die oberen Etagen sind von der Arbeitsagentur belegt. Von der Inhaberin einer Fußpflegeeinrichtung habe er gehört, dass Kundschaft und Personal „regelrecht vom Stuhl geholt wurden“, berichtet Fink.

Die Polizei sperrte die Karlstraße vor der Galerie und spannte rote Bänder. Das Verkaufspersonal und die Kundschaft sammelten sich gegenüber einem Parkplatz der örtlichen Sparkasse. Dann rückten die Beamten mit Sprengstoffsuchhunden aus Nürtingen (Kreis Esslingen) und dem Ostalbkreis an, die das Gebäude eine gute Stunde lang durchkämmten.

Gegen viertel vor zehn Uhr, so berichtet ein Sprecher der Polizei auf Anfrage, habe eine Angestellte der Schorndorfer Arbeitsagentur den „ernst zu nehmenden Drohanruf“ erhalten. Daraufhin sei beschlossen worden, das Gebäude komplett zu evakuieren. Der 31-jährige Anrufer, den die Polizei kurz danach identifiziert hatte, habe mit einer „Explosion“ gedroht. Insgesamt mehrere dutzend Beamte waren im Einsatz, einige sicherten das Gebäude und die umliegenden Straßen, etliche andere beteiligten sich an der Suche. Es fand sich jedoch nichts Verdächtiges. Gegen 11.40 Uhr wurden die Absperrbänder wieder weggeräumt, ein Polizist rief den Passanten und dem Personal zu, dass sie wieder in die Arnoldgalerie zurückkehren könnten.

Während der Aktion hatte die Polizei laut Mitteilung eines Sprechers den Namen des Verdächtigen in Erfahrung gebracht und den Aufenthalt des Anrufers ermittelt. Der Mann wurde festgenommen, am Freitagabend wurde er von der Kriminalpolizei vernommen. Man habe bei der Vernehmung vor allem in Erfahrung bringen wollen, wie ernst es der Mann mit der Bedrohung gemeint habe. Sollte sich dabei herausstellen, dass der 31-Jährige nicht ernsthaft gedroht habe, könne es sein, dass ihn die Polizei nach der Vernehmung nach Hause schicke, sagte ein Polizeisprecher. Unabhängig von der strafrechtlichen Bewertung werde jedoch auch geprüft werden, ob er die Kosten des Polizeieinsatzes zu tragen habe. Insgesamt waren 45 Beamte mitsamt den Suchhunden nach Schorndorf angerückt.