Zehn Jahre nach der Eröffnung des Ausstellungsortes im Arnoldareal hat die Galerie für Kunst regionale Strahlkraft, sagt das Schorndorfer Kulturforum.

Schorndorf - Das in Schorndorf viel diskutierte Duo aus Galerie für Technik und Galerie für Kunst feiert dieses Jahr einen runden Geburtstag. Vor zehn Jahren waren die Ausstellungsorte im damals neu eröffneten Gelände der früheren Eisenmöbelfabrik Arnold zum ersten Mal zu besichtigen. Rund 90 Künstler haben seither dort ihre Arbeiten, Fotos und Skulpturen in der ehemaligen Schmiede gezeigt. Auf diese Weise sei, wie bei einem Pressegespräch betont wurde, ein in der gesamten Region bekannter Ausstellungsort geschaffen worden. Und dies unter Federführung von Ehrenamtlichen mit einer von ihnen praktizieren „pluralen Art der Ideenfindung“, wie Andrea März und Walter Krieg, die Vorsitzenden der Sektion Kunst des Kulturforums, betonten.

 

Sechs Ausstellungen pro Jahr

Sechs Ausstellungen finden gegenwärtig jährlich in der Galerie für Kunst statt, zur einen Hälfte werden sie vom Kulturforum, zur anderen Hälfte vom Schorndorfer Kunstverein organisiert. Dieser trage nicht nur durch seine Jahresausstellung zum Erfolg der Galerie bei, sondern auch durch seine Reihe „Heimspiel“, bei welcher ein Mitglied des Kunstvereins einen auswärtigen Künstler einlädt. In diesem Jahr hat der Steinbildhauer Christoph Traub den auswärtigen Maler Ehrenfried Frank zu Gast, der aus dem Steinstaub des Bildhauers das Pigment für seine Arbeiten gewinnt.

Diese Form der Zusammenarbeit zeige, wie in der Galerie für Technik die Ausstellungen zustande kämen, sagt Walter Krieg. Vieles, was in der Galerie zu sehen ist, sei das Ergebnis jahrelanger Freundschaften und Beziehungspflege zu den ausstellenden Künstlern. Ein besonderes Beispiel sei die Zusammenarbeit mit dem überregional bekannten Konzeptkünstler Timm Ulrich, der vor Jahren eine Installation aus Türen in der Galerie errichtet hatte. Die Videokünstlerin Julia Voith habe passend dazu einen Film produziert, in welchem animierte Stühle Timm Ulrichs Türen in Augenschein nehmen.

70 000 Euro jährliche Kosten für die Galerie

Um die Galerie als Ausstellungsort zu ermöglichen, investiere das Kulturforum Jahr für Jahr namhafte Beträge. 70 000 Euro seien das alljährlich, wobei allein 29 000 Euro auf die Miete entfielen, welche das Kulturforum der Städtischen Wohnbau Schorndorf überweisen muss, welche die Räume verwaltet.

Das Pressegespräch des Kulturforums kommt indes zeitlich nicht zufällig. Wie berichtet, verfolgt man im Schorndorfer Rathaus zurzeit das Ziel, in der benachbarten Galerie für Technik eine Außenstelle der Heilbronner Technikerlebnisausstellung Experimenta einzurichten. Eine offizielle Position dazu wolle das Kulturforum erst in Kürze bei einer Besprechung finden, hieß es gestern. „Experimenta und Galerie für Kunst schließen sich nicht aus“, erklärte Walter Krieg. Wichtig sei jedoch, dass, wie von der Stadt angekündigt, ein Bereich für Gruppenveranstaltungen erhalten bleibe. Die Idee, Kindern künstlerische Projekte näherzubringen, verfolge das Kulturforum seit langem, sagte Walter Krieg. Fraglich sei jedoch für ihn, ob die Institution künftig als Zulieferbetrieb für die Experimenta agieren könne und wolle.