Es ist der dritte Stromausfall gewesen, der in den vergangenen Monaten Teile des Netzes der Stadtwerke Schorndorf lahmlegte. Nun reagiert der Netzbetreiber und tauscht mehrere Kilometer alte Leitung aus. 1,5 Millionen Euro wird dies kosten.

Ein Stromausfall, der sich am Dienstag Stück für Stück durch das Netz der Schorndorfer Stadtwerke – von der Vorstadtstraße bis in den Teilort Weiler – ausgebreitet hat, zieht teure Investitionen nach sich. Man plane, in den kommenden Wochen für 1,5 Millionen Euro alte Mittelspannungs- und Niederspannungsleitungen in Schorndorf und Weiler zu ersetzen, kündigte der Stadtwerke-Chef Andreas Seufer am Dienstagabend in der Gemeinderatssitzung an. Dabei sollen elf Kilometer des sogenannten „roten Kabels“ ausgetauscht werden, an welchem in den vergangenen Monaten drei Mal Schäden aufgetreten sind. Diese hatten zu teilweise stundenlangen Stromausfällen geführt.

 

Abgehängt bis in die Abendstunden

Am Dienstag war von nachmittags bis in den Abend hinein der Strom in mehreren Etappen ausgefallen. Begonnen hatte der Blackout mit einem rund einstündigen Stromausfall, der von der Erlensiedlung über die Vorstadtstraße bis zum Berufsschulzentrum reichte. Gegen 15.40 Uhr gingen dann zwischen der Unterführung an der Stuttgarter Straße und der Kläranlage im Teilort Weiler für die Dauer von rund eineinhalb Stunden die Lichter aus. Nachdem dies behoben worden war, kam es kurz vor 22 Uhr erneut zu einem Stromausfall im Gebiet der Carl-Zeiss-Straße und der Waldstraße im Teilort Weiler. Erst gegen 22.45 Uhr war alles repariert.

Laut dem Stadtwerkechef Andreas Seufer liegt die Ursache der Ausfälle in Schäden an den „roten Kabeln“, die in den 1980er-Jahren verlegt worden sind. Diese erwiesen sich über die Jahrzehnte als nicht feuchtigkeitsbeständig. Wasser dringe nach und nach durch die Isolierung und löse Kurzschlüsse aus. Die Folgekurzschlüsse erklärte Seufer damit, dass die übrigen Netzkabel während eines Ausfalls unter höherer Spannung stünden. Dadurch könne Feuchtigkeit, die deren Isolierung ebenfalls teilweise durchdrungen habe, einen Kurzschluss verursachen.

Drei Stromausfälle in diesem Jahr

Im Gebiet der Stadtwerke war es in den vergangenen Monaten bereits drei Mal zu längeren Stromausfällen gekommen. Am 10. März waren Teile der östlichen Innenstadt sowie die Teilorte Ober- und Unterberken betroffen, am 20. März Weiler und Schlichten. Seinerzeit hatte der Stadtwerkechef die Schuld dem Vorbesitzer der Teilortsnetze, dem Energieversorger EnBW, gegeben, welcher bis Ende Januar zuständig gewesen ist. Die Kabel seien am Ende nur noch geflickt, jedoch nicht mehr ersetzt worden. Die jüngsten Schäden im Kernstadtgebiet sind indes im Netz der Stadtwerke passiert, wo ebenfalls noch anfällige „rote Kabel“ im Einsatz sind.

Auf Rückfrage von Stadträten erklärte Seufer, es gebe keine Versicherung, die für solche Schäden aufkomme. Alle Ausfälle würden jedoch seitens der Bundesnetzagentur registriert. Sie wirkten sich auf die Durchleitungsgebühren aus, welche die Stadtwerke erheben können.