Steigende Schülerzahlen insgesamt führen dazu, dass Klassenzimmer fehlen. Ein Ausweg ist noch nicht gefunden. An den Gymnasien sinken derweil die Anmeldezahlen leicht.

Leinfelden-Echterdingen - In Leinfelden-Echterdingen gilt wie im ganzen Speckgürtel von Stuttgart: Die Schülerzahlen steigen. Das liegt auch an den vielen Neubaugebieten dort. Bereits im Frühjahr hat das Fachamt prognostiziert, dass sich die Situation insbesondere bei den Echterdinger Grundschulen bis 2023 verschärfen wird. Darauf müsste die Stadt dann mit baulichen Erweiterungen antworten. Stadtweit sind die Plätze in der Grundschulbetreuung voll. Immer mehr Eltern wollen ihre Erst- bis Viertklässler – über den Unterrichtschluss hinaus – betreut wissen. Über die Probleme beim Mittagsband an der Echterdinger Zeppelinschule und die Lösungsversuche hat die Filder-Zeitung mehrfach berichtet.

 

An der LUS gibt es wieder eine fünfte Klasse

Um an der Leinfeldener Ludwig-Uhland-Schule (LUS) für Entspannung zu sorgen, gibt es weiter die Idee, dass Schüler der LUS in frei werdenden Räume der Immanuel-Kant-Realschule (IKR) unterrichtet werden. Dazu sagt Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell: „Dazu wollen wir im Sommer Gespräche mit den Schulleiterinnen führen.“ Heike Hauber, Leiterin der Realschule, sagt dazu: „Es wurde noch nicht dazu gesprochen. Fakt aber ist: Bei uns sind keine Räume frei.“ Gabriele Roegers, Leiterin der LUS, hält von der Idee wenig. Sie würde das Aufstellen von Containern bevorzugen. Zu dem Gerücht, dass die LUS gerne auch für Grundschüler ganztägigen Unterricht anbieten möchte, sagt sie: „Am Willen und an der fachlichen Kompetenz fehlt es uns nicht.“ Aber: „Wir preschen hier nicht mehr voraus.“ Hier habe man aus der Vergangenheit gelernt. Zur Erinnerung: Die LUS wollte einst Gemeinschaftschule werden. Sie hat aber schlussendlich nicht das Plazet vom Gemeinderat erhalten.

Positiv ist: Wie bereits im vergangenen Schuljahr kann die LUS auch im Herbst wieder eine eigenständige fünfte Klasse bilden. 16 Schüler haben sich für den Werkrealzug der Schule angemeldet. Im kommenden Schuljahr wird es zudem zwei achte Klassen geben. Will heißen noch immer gibt es Schüler, die von anderen weiterführenden Schulen auf die LUS wechseln. „In den oberen Klassen laufen wir voll“, sagt Roegers. Durch die neue Filderstädter Gemeinschaftschule habe man keine Schüler verloren. Dennoch sei die Frage, ob die Werkrealschule Bestand hat, noch lange nicht beantwortet. Es sei jedes Jahr aufs Neue spannend, wie viele Fünftklässler sich anmelden.

Das IKR kann nur noch drei statt vier Eingangsklassen bilden

In der benachbarten Realschule wird es laut Hauber im kommenden Schuljahr drei große Eingangsklassen geben. Wie es sich auswirken wird, dass man an der IKR künftig auch den Hauptschulabschluss machen kann, könne sie nicht sagen. „Das ist alles Zukunftsmusik“, sagt sie. Der neue Bildungsplan gilt erst seit diesem Schuljahr. Die heutigen Sechstklässler sind die ersten, die sich von Klasse sieben an für diesen neuen Weg entscheiden können.

Die beiden Gymnasien in L.-E. sind weiter sehr gefragt, wenn auch die Anmeldezahlen dort derzeit etwas sinken. So werden vom kommenden Herbst an laut dem Regierungspräsidium sieben Fünftklässler weniger die Schulbank des Immanuel-Kant-Gymnasiums drücken, als derzeit. Damit werde es auch nur noch drei anstatt vier Eingangsklasse geben. Das Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium zählt von Herbst an zwölf Schüler in Klasse fünf weniger. „Trotzdem werden wir vier Eingangsklassen haben“, sagt Schulleiter Wolfgang Krause.