Eine Stadt ohne Schulden schafft es nicht, einen Schulneubau zu finanzieren. Gesetzliche Vorgaben lassen ihr keinen Spielraum.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld? Der Gassenhauer über so viel Pinkepinke passt auf die Winnender Misere, zum Singen ist jedoch niemandem zumute. Zwar ist Winnenden eine von wenigen Städten im Land mit mehr als 10 000 Einwohnern, die quasi schuldenfrei sind. Dennoch lässt Winnendens Finanzkraft eine Investition von 21,9 Millionen Euro in einen Schulneubau nicht zu.

 

Alternativen zu den Plänen gebe es nicht, so die Stadtverwaltung, das Land gibt mit seinem Raumprogramm die Größe des Gebäudes vor. Daran ist nicht zu rütteln, andernfalls fällt die finanzielle Förderung weg und der Plan ist erst recht zu teuer, um in die Tat umgesetzt werden zu können.

Ein Unding, haben Stadträte in der Debatte um die Robert-Boehringer-Gemeinschaftsschule zu Recht angemerkt. Einerseits setzt das Land mittlerweile auf die anfangs umstrittenen Gemeinschaftsschulen, andererseits behindert es Städte wie Winnenden, solche zu bauen.

Das Maß der Förderung entspricht im Fall der Robert-Boehringer-Schule nämlich lange nicht dem Maß der Forderungen. Diese sind für die finanziellen Verhältnisse Winnendens zu hoch. An der Qualität zu sparen, wäre aber nicht im Sinne der Erfinder. Angesichts voller Kassen im Land sollte sich die Politik dagegen Gedanken über höhere Zuschüsse machen. Sonst bleibt Winnenden sicher kein Einzelfall.