Die Qualität an Schulen in Baden-Württemberg soll laut Kultusministerium verbessert werden. Allerdings will die Landesregierung an ihrem Plan festhalten, 11.600 Lehrerstellen zu streichen. Im Live-Chat hat der Kultusminister Andreas Stoch auf die Fragen von Eltern, Lehrern und besorgten Schülern geantwortet.

Digital Desk: Jörg Breithut (jbr)

Stuttgart - Die Qualität an Schulen in Baden-Württemberg soll laut Kultusministerium besser werden. Allerdings will die Landesregierung an ihrem Plan festhalten, 11.600 Lehrerstellen zu streichen. Die Pädagogen sollen stattdessen besser ausgebildet werden, sagte der Kultusminister Andreas Stoch am Dienstag im Online-Chat des Landes-Beteiligungsportals.

 

Eltern und Schüler fragten den Minister, wie es sich das Land vorstelle, Schulen mit Lehrermangel durch die Stellenstreichungen noch stärker zu belasten. Stoch antwortete, dass es nicht seine Absicht sei, „den Schulen etwas wegzunehmen“. Es sei eine der schwierigsten Aufgaben, „in einem solch großen System eine möglichst sichere Unterrichtsversorgung zu gewährleisten“, sagte Stoch. Bei mehr als 100.000 Beschäftigten und knapp 4.500 Schulen sei es nicht auszuschließen, dass es zu Engpässen komme.

Auf die geplante Streichung von 11.600 Lehrerstellen ging Stoch nicht weiter ein. Stattdessen verwies der Kultusminister darauf, dass Krankheitsvertretungs-Reserven und finanzielle Vertretungsmittel bereits erhöht worden seien. Die Rückmeldung aus Schulen, sagte Stoch, sei durchaus positiv.

Stoch will Klassengrößen nicht schrumpfen

Die Idee, die Schulklassen im Land zu schrumpfen, schmetterte Stoch ab. Auf die Frage einer Nutzerin, ob man die Klassengröße nicht an skandinavische Vorbildländer anpassen könne und auf 16 bis 20 Schüler verringern, sagte Stoch: „Aus vielen Studien wissen wir aber, dass die Klassengröße nicht eines der entscheidenden Kriterien ist.“ Die Qualität des Unterrichts und die Lehrerbildung seien entscheidender.

Die Nutzer im Chat interessierten sich zudem dafür, wie die regionale Schulentwicklung verhindern soll, dass Schulen im ländlichen Raum weiter verwaisen und die Klassen in städtischen Schulen überlaufen. Den Trend bestätigte Stoch. Ohne die regionale Schulentwicklung würde es dazu kommen, dass „Schulwege deutlich länger würden und die Schulklassen in den mittleren und größeren Städten aus den Nähten platzen“. Die Gemeinschaftsschulen sollen diesem Trend laut Stoch in Zukunft entgegenwirken.