In Baden-Württemberg ist das Schulessen relativ teuer und weniger nachgefragt als in anderen Bundesländern. Das ist das Ergebnis einer Studie des Ernährungsministeriums.

Stuttgart/Berlin - Das Mittagessen in der Schule spielt im Südwesten laut einer Studie noch immer eine vergleichsweise geringe Rolle. In anderen Bundesländern - mit höherem Anteil an Ganztagsschulen - essen demnach deutlich mehr Kinder in der Schule. Nur 40 Prozent der Grundschüler in Baden-Württemberg nehmen am Mittagessen teil, heißt es in der am Dienstag in Berlin vorgestellten Untersuchung im Auftrag des Bundesernährungsministeriums. Zum Vergleich: in Bremen sind es 94 Prozent, in Sachsen 82 Prozent.

 

Bei weiterführenden Schulen hat Baden-Württemberg mit 21 Prozent fast die Rote Laterne der untersuchten Länder. Berlin liegt dort mit 57 Prozent Teilnahme vorn.

Die Studie zeigt, dass die Schulessen in Baden-Württemberg relativ teuer sind. Mit einem Durchschnittspreis von 3,42 Euro haben die weiterführenden Schulen im Ländervergleich sogar die teuersten Essen. Auch bei den Grundschulen liegt der Südwesten mit 3,10 Euro im oberen Bereich. Am günstigsten sind die Schulen in Sachsen-Anhalt mit durchschnittlich 2,25 und 2,14 Euro.

Die Qualität muss besser werden

Bei der Qualität des Essens unterscheidet die Studie nicht nach Bundesländern. Unter dem Strich müsse für ein gesundes und ausgewogenes Mittagessen in deutschen Schulen aber noch vieles besser werden. Nach wie vor komme Fleisch zu häufig in Gerichten vor, heißt es. Auch Fisch werde zu selten angeboten. Experten-Empfehlungen für Gemüse, Obst und Rohkost würden teilweise nicht erfüllt.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, viel Gemüse und Salat anzubieten. Die DGE-Standards sind laut Studie in 57 Prozent der Schulen im Südwesten bekannt - ein oberer Durchschnittswert.