Pakistan trauert um seine toten Kinder. Beim Überfall von radikalislamischen Taliban auf eine Schule in Peshawar wurden über 130 Kinder und Jugendliche getötet, insgesamt gab es rund 150 Tote.

Islamabad - Nach dem Massaker islamistischer Talibankämpfer an einer von der Armee betriebenen Schule in Peshawar hat am Mittwoch eine dreitägige Trauer um die Opfer begonnen. An öffentlichen Gebäuden wehten Fahnen auf Halbmast. Bei dem bislang blutigsten Angriff der pakistanischen Taliban starben am Dienstag mindestens 141 Menschen, unter ihnen 132 Schulkinder. Pakistans Regierungschef Nawaz Sharif sprach von einer „nationalen Tragödie“ und berief für Mittwoch eine Konferenz aller Parteien ein.

 

Ein Sprecher der Tehrik-e-Taliban Pakistan (TTP) rechtfertigte das Blutbad als Vergeltung für Angriffe der Armee in den Stammesgebieten im Grenzgebiet zu Afghanistan. Die Streitkräfte hatten dort im Juni eine Offensive gegen radikalislamische Gruppen begonnen. Die afghanischen Taliban verurteilten jedoch den Terrorangriff vom Dienstag als nicht mit den Idealen den Islams vereinbar.

In den pakistanischen Medien wurde der Überfall verurteilt. „Teufel töten unsere kleinen Engel“, titelte die englischsprachige Zeitung „The Nation“. Der „Express“ sprach von Pakistans „dunkelster Stunde“.

Diesen Mittwoch werden weitere Beerdigungen erwartet. Zudem sind Mahnwachen, Proteste und Trauerzeremonien an verschiedenen Orten im ganzen Land geplant.