Gesucht wird Neuware, damit die Utensilien sollen die Grundschulzeit überstehen. Die „Ranzenpacker“-Aktion soll verhindern, dass sich Kinder aus bedürftigen Familien ausgeschlossen fühlen.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Ein Mädchen hat ein Einhorn auf seinen Wunschzettel gemalt, ein anderes will einen Schulranzen in Weinrot mit weißen Blumen, und die Jungs sind sich einig: Rennautos müssen es sein. 39 Wunschzettel, auf denen Kinder aus bedürftigen Familien ihren Wunschranzen für den Schulanfang gemalt haben, nahmen Silke Schmidt-Dencker und Petra Trick-Renschler vom Verein Frauen helfen helfen jetzt in den Räumen des Jugendamtes in Wangen entgegen. „Aktion Ranzenpacker“ nennen sie ihre Initiative, mit der über das Büro der Kinderbeauftragten der Stadt, Maria Haller-Kindler, Erstklässler aus Familien mit Minibudget zum Schulanfang eine stabile Erstausstattung bekommen sollen. Vom Jobcenter erhalten die betreffenden Familien 70 Euro für den Schulstart. „Das reicht aber nicht, denn es werden ja auch Turnschuhe, Hefte, Umschläge und so weiter benötigt“, rechnet Silke Schmidt-Dencker vor.

 

Geld-und Sachspenden sind erwünscht

Für den Verein ruft sie zu Spenden auf: Jeder kann entweder selbst einkaufen gehen und Ranzen, Turnbeutel und Mäppchen abgeben oder Geld spenden. Die Aktion läuft bis zum 15. Juli. Die Macherinnen weisen darauf hin, dass nur neue Ware erwünscht ist. Dies aus zwei Gründen: Erstens sollten die Utensilien so solide sein, dass sie die Grundschulzeit überstehen, und die Aktion soll verhindern, dass sich Kinder wegen ihrer gebrauchten Sachen in der Klasse ausgeschlossen fühlen. Schulranzen, Turnbeutel und Mäppchen können im Geschäft William (Rosenbergplatz) abgegeben werden. Anfragen nimmt der Verein unter der E-Mail-Adresse Mail@frauenhelfenhelfen.de entgegen, Geldspenden unter dem „Stichwort „Ranzenpacker“ bei Frauen helfen helfen (IBAN DE04 6005 0101 0002 0572 57).

250 Ranzen für den Großraum Stuttgart

Die Humanus-Stiftung mit Sitz in Fellbach hat über Spendengelder und Sachspenden von Firmen ebenfalls Schulranzen mit Inhalt für bedürftige Kinder aus dem Großraum Stuttgart gekauft. Dazu wurden Jugendämter und verschiedene Einrichtungen angeschrieben, um den Bedarf zu ermitteln. Als Nachweis für die Bedürftigkeit gilt zum Beispiel die Bonuscard. 250 Ranzen werden in den kommenden Tagen im Großraum Stuttgart an die Kinder verteilt. Die ersten 20 Familien nahmen den gut gefüllten Ranzen am Dienstag in der BMW-Niederlassung in Empfang und durften danach gratis in die Wilhelma. Die Humanus-Stiftung beschenkt seit 2010 Kinder mit Startersets.