Die Verwaltung geht davon aus, dass der Interimsbau nicht zum Schuljahrsbeginn genutzt werden kann. Es droht Streit mit dem Vermieter.

Ditzingen - Der vorübergehende Standortwechsel der Heuglin-Schule bleibt ein Provisorium. Die Aussage des Oberbürgermeisters Michael Makurath dazu im Gemeinderat war eindeutig. „Wir sind im Notbetrieb und nicht in einem Regelbetrieb an der Konrad-Kocher-Schule“, sagt er auf Nachfrage des SPD-Stadtrats Robert Jass. „Das kann kein Dauerzustand sein, weil wir vorhaben, die Konrad-Kocher-Schule weiterzuentwickeln.“

 

Jass war nicht zufrieden gewesen mit der schriftlichen Bekanntgabe der Verwaltung zum Containerstandort an der Theodor-Heuglin-Schule (THS) in Hirschlanden. Dieser war geräumt worden, nachdem Lehrer und Schüler über gesundheitliche Beschwerden in dem Interimsgebäude geklagt hatten. Die Schüler werden seitdem in der Kernstadt, in der Konrad-Kocher-Schule, unterrichtet.

Die Container sollen wieder genutzt werden können

Die Verwaltung hatte dargelegt, dass sie den Vermieter der Container aufgefordert habe, den Mangel am Containerbau binnen eines Monats zu beseitigen.

Der Vermieter habe Mitte Juni eine weitere Untersuchung der nun verlassenen Räume gemacht, ebenso die Stadt, so Makurath. Auf diese Weise soll sicher gestellt werden, dass die gesundheitlichen Beeinträchtigungen tatsächlich von dem Container selbst herrühren – denkbar als Ursache sind ja auch Schulmöbel oder andere Unterrichtsmaterialien.

Keine Einigung in Sicht

Doch eine Klärung ist vorerst nicht absehbar. Die Aufarbeitung, vor allem aber die Verständigung mit dem Vermieter, wer die Kosten für die Beseitigung des Mangels zu tragen hat, werde wohl „nicht streitfrei abgehen“, sagte Makurath. Die rechtliche Auseinandersetzung werde aber wohl nicht bis zum kommenden Schuljahr abgeschlossen sein. Schule und Verwaltung planen deshalb, die Grundschule vorübergehend komplett an die Konrad-Kocher-Schule zu verlagern. Die letzte zehnte Klasse der Werkrealschule wiederum zieht von der Konrad-Kocher-Schule in ein anderes Interimsgebäude an einem anderen Hirschlander Standort. Dort werden derzeit die Erstklässler unterrichtet.

Die Theodor-Heuglin-Schule wird für 20 Millionen Euro umgebaut. Unter anderem wurden die Pavillons abgerissen, in denen die Grundschüler unterrichtet wurden. In den vergangenen Sommerferien zogen die Schüler deshalb in den in unmittelbarer Nähe aufgebauten Containerstandort. Dort klagten bald darauf Ditzingen - Lehrer und Schüler über Kopfweh, tränende Augen und Halsschmerzen, sobald sie sich in dem Unterrichtsprovisorium aufhielten. Die Ursache dafür blieb trotz Untersuchungen unklar. Doch spätestens nachdem der Kreisgesundheitsdezernent geraten hatte, den Container zu räumen, fasste der Gemeinderat den Beschluss zu einem erneuten Schulumzug.