In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats haben Vertreter der Zuffenhäuser Schulen über die jeweilige Situation berichtet. Am meisten Probleme macht nach wie vor das Thema Sanierungen.

Zuffenhausen - Marode Toilettenanlagen, einsturzgefährdete Decken, Schimmelgeruch, zu kleine Schulhöfe, defekte Heizungen, heruntergekommene Turnhallen – diese Mängelliste ließe sich noch beliebig lange fortführen. Nach wie vor herrscht an den Schulen im Bezirk ein Sanierungsstau. Wen genau wo der Schuh drückt, darüber haben Vertreter sämtlicher Zuffenhäuser Lehranstalten (mit Ausnahme der Park-Realschule) in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats berichtet.

 

„Schule soll Lebensraum sein“, sagte Matthias Wurm, der Rektor der Rilke-Realschule, am Dienstagabend in der Zehntscheuer. In manchen Fällen könnte man freilich den Eindruck bekommen, dass dieser Lebensraum für die Mädchen, Buben und ihre Lehrkräfte in erster Linie aus einer Dauerbaustelle besteht. An vielen Schulen laufen nämlich Sanierungsarbeiten. Diese aber, das erzählte Kai Salmen, der kommissarische Leiter des Ferdinand-Porsche-Gymnasiums, dauern oftmals viel zu lange. Lieber, so Salmen, würde er freiwillig etwas länger auf eine Sanierung warten, wenn diese dann schneller über die Bühne ginge. Ein Beispiel für solch zeitaufwändige Arbeiten ist die Rosenschule. Dort ist die derzeit laufende Reparatur der Decken in sieben Abschnitte aufgeteilt, die ebenso viele Jahre beanspruchen sollen. Erst 2022, davon geht Rektorin Katrin Geier momentan aus, ist die Decke endlich fertig.

Auch nicht gerade schnell ging der Umbau der Uhlandschule zur Plusenergieschule vonstatten (wir berichteten). Immerhin: Schüler und Lehrer, das erzählte Rektorin Beate Anderka, können nach den Faschingsferien endlich wieder ins Hauptgebäude ziehen. Der Hof bleibt aber der alte und somit sanierungsbedürftig. Einstimmig votierten die Beiräte auf Antrag der SPD-Fraktion dafür, dass die Stadt den Hof baldmöglichst kindgerecht umgestalten soll.

An der Zazenhäuser Grundschule herrscht akute Platznot

Bereits begonnen worden ist mit den Sanierungen an der Silcher- und an der Haldenrainschule (beide nutzen zum Teil die selben Gebäude), deren Haupthaus mittlerweile fertig ist. Nun hoffen Jana Bergemann, Rektorin der Silcherschule, und Marita Lang, Lehrerin an der Haldenrainschule, dass auch die anderen Gebäude bald an die Reihe kommen. Das sehen die Beiräte ähnlich, sie fragen nun bei der Stadt nach, wann es mit den Sanierungen weiter geht.

Der Grundschule Zazenhausen wollen die Beiräte ebenfalls unterstützen. Vor allem die Raumnot macht Rektorin Astrid Arhelger zu schaffen: Mittlerweile würden 240 Mädchen und Buben die Einrichtung an der Landsknechtstraße besuchen, konzipiert worden sei sie für 100 Schüler. Die versprochenen Systembauten seien immer noch nicht da, zu klein sei auch der Schulhof. Die Beiräte fordern von der Stadt Auskunft darüber, wann die Systembauten geliefert und wo sie aufgestellt werden. Auch möge sich die Verwaltung um den Pausenhof kümmern.

„Schwimmbad und Turnhalle müssen seit Jahren saniert werden“, sagte Sabine Oehlschlägel, die Rektorin der Gustav-Werner-Schule. Zudem gebe es keine Schulsozialarbeit. Auch hier schalteten sich die Räte am Dienstag ein und formulierten entsprechende Anfragen an die Stadt. An der Rilke-Realschule steht eine Generalsanierung an. Wann es losgeht, weiß Rektor Matthias Wurm nicht. Die Bezirksbeiräte fordern, dass der Startschuss noch in diesem Kalenderjahr fällt.

Anders stellt sich die Situation an der Ernst-Abbé-Schule dar. „Ich habe so gut wie gar keine Wünsche“, sagte Rektorin Nina Bähnk. Im Gegensatz zu den meisten anderer ihrer Kollegen klagt sie nicht über zu hohe, sondern zu geringe Schülerzahlen. Viele Leute, so vermutet die Rektorin, wüssten schlichtweg nicht, dass es am Rotweg eine Schule für Sehbehinderte gibt.