In einer Serie erzählen Menschen, die bekannt geworden sind, von ihrer Schulzeit in einem der Bezirke unterm Fernsehturm. Diesmal: der Musiker Benny Nolle, der die Körschtalschule und das Paracelsus-Gymnasium besucht hat.

Plieningen - In die Schule muss jeder. Benny Nolle hat in der Theater-AG des Paracelsus-Gymnasiums gelernt, auf der Bühne zu stehen. Als Musiker hat er zusammen mit Severin Specht die Band „Kids of Adelaide“ gegründet. Was ihm in der Schule gefehlt hat, ist zum Beispiel nützliche Hinweise dazu, wie eine Steuererklärung funktioniert.

 
Meine Schulen:
Grundschule Körschtalschule, Paracelsus-Gymnasium (1998-2007)
Spitzname in der Schulzeit: Benny, Nollenolsen und Beva (für Severin und mich)
Kernfächer: Sport und Kunst
Lieblingsfach: Bio und Kunst
Hassfach: Mathe. In der Grundschule war ich da noch richtig gut, später hat das nachgelassen.
Mitgliedschaft in AGs:
Theater und Chor
Lieblingslehrer:
Vor allem Herr Riese
Ein Fach, das der Schule gefehlt hat:
So was wie „Mensch und Umwelt“ an Realschulen, wo man kochen, nähen, aber auch so lebensnahe Sachen wie Steuererklärungen lernt.
Meine Rolle in der Klasse: Clown
Meine perfekte Lunchbox:
Der John Porno. Das war so ein Brötchenverkäufermann, der hatte Schnitzelweckle, und da war ich relativ scharf drauf. Ich habe mir immer bei allen kleine Beträge geliehen und mir dann für 1,60 Euro so ein Weckle geholt. Das war das Größte.
Mein Lieblingsort in der großen Pause:
Ich war immer auf dem Weg zum Bäcker und zurück.
Mein Schwarm in der Schulzeit:
Es gab mehrere, das hat sich auch immer mal wieder geändert. Am Anfang war es noch meine Grundschulliebe. Ich hatte später aber auch mal was mit einer, die war drei Klassen über mir, und kurz hatte ich was mit dem Schwarm der Schule.
Das Highlight meiner Schulkarriere:
Der Amerika-Austausch und die Theater-AG. Im Theater habe ich in den ganzen Jahren auch gelernt, auf der Bühne zu stehen, und davon habe ich später noch echt profitiert.
Mein genialster Streich:
Wir haben mal in Französisch in einem Kasten ein Handy versteckt und dann immer darauf angerufen.
Das Nützlichste, was ich gelernt habe:
Englisch. Eigentlich kann ich die Sprache komplett von der Schule. Wir schreiben ja auch unsere Texte auf Englisch. Man weiß prinzipiell auch sonst ziemlich viel, was man jetzt nicht direkt mit der Schule verknüpft. Man unterschätzt, glaube ich, oft die Grundlagen, die man mitgegeben bekommt.
Das wollte ich werden, wenn ich groß bin:
Also gegen Ende war mir schon recht klar, dass ich Musiker werden will. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, einen speziellen konkreten Wunsch gehabt zu haben, als ich klein war.
Jemand, der mir aus der Schulzeit besonders in Erinnerung geblieben ist:
Die Älteren in der Theater-AG. Da war man auch als Kleiner ein Teil von den Größeren. Da hatte man dann einfach einen Bezug zu anderen Altersklassen.
Die letzte Stunde freitags habe ich...
...schon zuhause verbracht.
Ich musste schon mal nachsitzen, da ich…
...nie Hausaufgaben gemacht habe.
Ich habe noch Kontakt zu...
...Elli zum Beispiel. Der war auch in der Theater-AG, und mit dem habe ich mir meine erste Rolle geteilt in der Rocky Horror Picture Show, und der zieht jetzt bei uns in die WG ein. Also da schließt sich der Kreis. Und wenn wir durch die Städte fahren und dann Weggezogene von früher zum Konzert kommen, ist das auch einfach toll.
Wiedersehen mit meiner Schule:
Die Schule ist von uns zuhause hundert Meter weg, da laufen wir relativ oft dran vorbei. Wir wurden auch mal gefragt, ob wir bei einem Schulfest spielen, aber wir hatten leider keine Zeit, das hätten wir aber gerne gemacht.
Das Interview führte Sophia Jedrzejczak.

Biografisches zu Benny Nolle:

Benjamin Nolle hat mit seinem Schulfreund Severin Specht die Band „Kids of Adelaide“ gegründet. Geboren ist Nolle 1988 in Stuttgart, wo er heute noch wohnt. Er spielt Gitarre, Mandoline und Percussion-Instrumente. Benjamin Nolles und Severin Spechts Musikerlaufbahn beginnt im Winter vor vier Jahren.
Sie erobern mit ihren Stimmen und Gitarren Stuttgarts Straßen. Es folgen Auftritte bei kleinen Festivals und schließlich eine Straßenmusiktour durch die Niederlande. Spätestens da wird den „Kids of Adelaide“ klar, dass sie irgendwann von der Musik leben wollen. Die Plattenfirma Green Elephant Records nimmt sie 2012 unter Vertrag. Mehrere Alben und größere Auftritte folgen. Derzeit sind Specht und Nolle in Deutschland auf Tour