In einer Serie erzählen Menschen, die bekannt geworden sind, von ihrer Schulzeit in einem der Bezirke unterm Fernsehturm. Diesmal: Johannes Lutz, der inzwischen professionell zaubert. Er besuchte das Paracelsus-Gymnasium.

Plieningen - In die Schule muss jeder. Für den Magier Johannes Lutz war das Paracelsus-Gymnasium Hohenheim zum Beispiel der Ort, an dem er seine Freundin kennenlernte und ihn ein Lehrer bestärkte, sich dem Zaubern zu verschreiben. In einer Serie erzählen Menschen, die als Erwachsene bekannt geworden sind, von Streichen, Hassfächern und Pausenbroten.

 
Meine Schulen:
Paracelsus-Gymnasium (Abitur 2011), Körschtalschule
Spitzname in der Schulzeit:
Jojo
Kernfächer:
Sport und Wirtschaft
Lieblingsfach:
Wirtschaft, Englisch, Bio
Hassfach:
Das war bei mir immer so ein bisschen lehrerabhängig.
Mitgliedschaft in AGs:
SMV (Klassen- und Schülersprecher), Theater
Lieblingslehrer:
Frau Belge, meine Klassenlehrerin in der Kursstufe. Die war einfach super, auch auf einer menschlichen Ebene total nett.
Ein Fach, das der Schule gefehlt hat:
Etwas Künstlerisches, Kreatives vom Kochen bis hin zum Jonglieren. Etwas mit mehr Freiheit, um sich selbst an etwas zu setzen. Und Allgemeinbildung als Fach mit Themen wie „Wie schreibe ich eine Steuererklärung?“.
Meine Rolle in der Klasse: Ich habe zu der lauteren, wilderen Fraktion gehört.
Meine perfekte Lunchbox:
Von der ersten bis zur letzten Klasse hat sich da nicht viel verändert. Meine Mutter hat mir immer zwei Boxen gemacht. Die große mit einem Sandwich: Salat, Tomate, Schinken und Käse. Dazu gab es immer eine kleine Süßigkeit. Und in der kleinen Box musste immer Obst und Gemüse sein. Das war Pflicht.
Mein Lieblingsort in der großen Pause:
Jojo heute Foto: privat
Abwechslung vom tristen Gebäude an der frischen Luft. In der Unterstufe hat man noch um die Tore gekämpft.
Mein Schwarm in der Schulzeit:
Wir sind in der 12. Klasse zusammengekommen und sind jetzt gerade dabei, zusammenzuziehen.
Das Highlight meiner Schulkarriere:
Der Austausch mit Amerika, das war einfach der Wahnsinn. Erst dort auf der Highschool und dann der Trip durch Arizona, San Francisco, Las Vegas und dann Los Angeles. Und zweitens die Theater-AG, das waren mit die besten zwei Wochen im Schuljahr. Da war man dann auch mal gerne freiwillig bis 18 oder 19 Uhr an der Schule zur Probezeit.
Mein genialster Streich:
Die genialsten sind ja die, von denen noch niemand weiß, dass man das war. Jetzt hier etwas zu verraten, wäre tückisch. Aber das meiste ist ja jetzt verjährt.
Das Nützlichste und das Unnützeste, was ich gelernt habe:
Etwas, das ich nicht im Unterricht selber gelernt habe, sondern drumrum: mit Leuten viel zu tun zu haben, mit Lehrern, Eltern. Im Gremium zu diskutieren, versuchen Lösungen zu finden. Den Interessenverband der Schüler zu vertreten, das hat mir wahnsinnig viel gebracht.
Das wollte ich werden, wenn ich groß bin:
Ich habe schon als Kind gesagt, als ich noch gar nicht wusste, was er macht: Ich will das gleiche wie Papa machen. Einfach nur, weil er immer im Anzug zur Arbeit gegangen ist, das fand ich damals das Coolste. Jetzt bin ich wirklich in die wirtschaftliche Studienrichtung gegangen.
Jemand, der mir aus der Schulzeit besonders in Erinnerung geblieben ist:
Herr Riese, der hat mich unter seine Fittiche genommen. Ich muss ehrlich sagen, wenn ich nicht aufs PGH gegangen wäre, hätte die Zauberei wahrscheinlich nicht so gut geklappt.
Die letzte Stunde freitags habe ich . . .
. . . wahnsinnig viel mit meinem Nebensitzer geredet, da ist mir dann auch nie langweilig geworden.
Ich musste schon mal nachsitzen, da ich . . .
. . . geredet habe oder so kleinere Geschichten. Aber ich fand’s nie schlimm, da konnte man immer mit jemandem reden.
Was von damals geblieben ist:
Meine Freunde, wir sind so 15, wir machen eigentlich immer was zusammen. Ob Urlaub oder Wochenendtrips oder einfach treffen und reden. Wir sind immer noch sehr zusammengeschweißt, und meine allerbesten Freunde kommen aus der Schulzeit.
Wiedersehen mit meiner Schule:
Zum Abiball von der Stufe unter mir. Es war ganz witzig, weil zum Beispiel neue Bilder in den Gängen hingen. Das Gerüst bleibt zwar gleich, aber es geht immer weiter. Und es war spannend, die Lehrer wieder zu sehen, auch für die Lehrer ist es, glaube ich spannend zu sehen, was ihre alten Schüler jetzt machen.