Der Schaden nach dem Feuer in der Aula des Schulzentrums ist beträchtlich, aber nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Der Saal ist zur Generalreinigung vermutlich nur in der nächsten Woche gesperrt.

Gerlingen - E in kleines bisschen Entspannung ist am Freitagvormittag im Gerlinger Rathaus nach dem Brand in der Aula des Schulzentrums eingekehrt. Der Grund: den Schulen und Vereinen, welche die Aula nutzen, bleibt eine monatelange Schließung erspart. In der kommenden Woche wird eine Generalreinigung stattfinden; die Toiletten bleiben vorübergehend geschlossen. Sie müssen saniert werden.

 

Wie berichtet, hatte es im Sanitärbereich der Aula am Mittwochabend gebrannt. Die Polizei sucht die Brandstifter und bittet um Mithilfe. Der Saal und die Küche in der Aula können einige Tage lang nicht benutzt werden, sie müssen gründlich von einer Spezialfirma gereinigt werden. Der gesamte Toilettentrakt im Eingangsbereich muss instandgesetzt werden, alle WCs hängen wegen der Baukonstruktion zusammen. Wie lange die Reparaturen dauern, kann momentan noch keiner genau sagen: Der Bürgermeister Georg Brenner geht von mehreren Wochen aus, weil einige Gewerke gebraucht würden und man die Firmen erst finden müsse, die die Arbeiten ausführen können. Die Polizei hatte den Schaden nach den ersten Ermittlungen auf rund 30 000 Euro beziffert.

Mittagessen für Schüler und Vereinstraining

Die Aula wird doppelt genutzt: über die Mittagszeit essen dort von Montag bis Freitag jeweils rund 100 Kinder. Von 17.15 Uhr an kommen dann Vereine und die Volkshochschule zum Training und für verschiedene Veranstaltungen in den Saal. Diese Nutzer sind am Freitagmittag bereits über den Brand und seine Folgen informiert worden. Man habe vereinbart, hieß es aus dem Rathaus, die Veranstaltungen in der kommenden Woche ausfallen zu lassen.

Für die Schulmensa hatten sich die Verantwortlichen um den Rathauschef bereits am Donnerstag eine Interimslösung ausgedacht: Normalerweise wird das Essen in Großgebinden angeliefert, die dann in Spezialgeräten erwärmt werden. Erst an der Selbstbedienungstheke werden die Speisen für die jungen Gäste auf Teller portioniert. Dieses Verfahren funktioniert interimsmäßig nicht, weil nicht alle Geräte dafür an einen Ersatzstandort umgesetzt werden können. Mit dem Caterer hat die Stadt sich darauf verständigt, dass während der Überbrückungszeit fertig portionierte Essen angeliefert werden. Die Schüler werden einige Tage in der Jahnhalle mit warmem Mittagessen versorgt, bis die Aula wieder normal funktioniert. Beim Umbau des Schulzentrums, der zur Zeit geplant wird, ist eine neue Mensa vorgesehen.

Kein Brandbeschleuniger gefunden

Laut der Polizei ist die Spurensicherung mittlerweile abgeschlossen. Beim obligatorischen Schnelltest zu Beginn der Ermittlungen habe sich ein Brandbeschleuniger nicht nachweisen lassen, sagt Tatjana Wimmer vom Polizeipräsidium in Ludwigsburg. Man vermute nach wie vor, dass unbekannte Täter in der Herrentoilette, in welcher der Brand ausbrach, das Handtuch im Handtuchrollenhalter angezündet haben. Eine Selbstentzündung könne nahezu ausgeschlossen werden – es handele sich um ein rein mechanisches Gerät ohne Stromanschluss. Also könne auch kein Motor heißgelaufen und im Gerät das Textil entzündet haben. „Es steht aber fest, dass die Handtuchrolle gebrannt hat“, sagt die Kriminalhauptkommissarin.

Man habe noch keine Tatverdächtigen, bis Freitagmittag hätten sich zudem noch keine Zeugen gemeldet – außer den Tänzern, die während des Zwischenfalls im Saal waren. Deshalb bittet die Polizei die Bevölkerung nochmals um Mithilfe. Wer sich am Mittwoch ab 18 Uhr im Bereich der Aula, der Jahnhalle, des Jugendhauses oder des Roten Platzes bewegt und Verdächtiges wahrgenommen hat, möge sich unter der Nummer 0 71 41/189 melden.