Sie ist die teuerste Ortsumfahrung Deutschlands und wurde von den Schwäbisch Gmündern sehnlichst erwartet. Am Montag haben Peter Ramsauer und Winfried Hermann den Einhorn-Tunnel für den Verkehr freigegeben.

Sie ist die teuerste Ortsumfahrung Deutschlands und wurde von den Schwäbisch Gmünder sehnlichst erwartet. Am Montag haben Peter Ramsauer und Winfried Hermann den Einhorn-Tunnel für den Verkehr freigegeben.

 

Schwäbisch Gmünd - In der von langen Staus geplagten Stadt Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) ist die teuerste Ortsumfahrung Deutschlands eröffnet worden. Seit Montag rollt der Verkehr durch den Einhorn-Tunnel unter der Stadt hindurch. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) haben das 280 Millionen Euro teure Projekt freigegeben. Der Abschnitt der Bundesstraße 29 gilt als eine der meistbefahrenen Straßen im Großraum Stuttgart.

Wegen der regelmäßigen Staus war schon vor rund 30 Jahren mit den Planungen für die neue Ortsumfahrung begonnen worden. Von den 35 000 Fahrzeugen, die im Moment täglich durch das Stadtzentrum rollen, sollen in Zukunft rund 20 000 den Tunnel unter der Stadt nutzen.

„Mit dem neuen Tunnel wird es jetzt ruhiger und vor allem sicherer in der Stadt“, sagte Ramsauer. Auch die Unternehmen in der Region profitierten von der ausgebauten Straße. „Mobilität schafft Arbeitsplätze und sichert die Wettbewerbsfähigkeit.“

Doch Baden-Württembergs Verkehrsminister Hermann mahnte, dass auch der neue, teure Tunnel schon bald zu einem Flaschenhals auf der B29 werden könne, wenn die Zahl der Autos und Lastwagen weiter steige. „Deshalb sollten möglichst viele Menschen mit Bahnen und Bussen oder auch zu zweit und zu dritt mit dem Auto fahren, damit die neue Ortsumgehung von Schwäbisch Gmünd tatsächlich ein Beitrag zu mehr Mobilität ist“, sagte er.

Der Einhorn-Tunnel hatte in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Zum einen haben sich die Kosten im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen wegen immer neuer technischer Probleme beim Bau etwa verdreifacht. So wurde er zur teuersten Straßentunnelbaustelle Deutschlands.

Für bundesweite Schlagzeilen sorgte das Bauwerk aber vor allem, als die Stadt im Internet nach einem Namen für den Tunnel suchte und Opfer einer Spaß-Guerilla-Aktion wurde. Über das Netzwerk Facebook organisierten sich mehr als hunderttausend Menschen aus ganz Deutschland und stimmten für den Namen „Bud-Spencer-Tunnel“. Der Italo-Wester-Held kam als Reaktion auf den Medienhype einige Woche später sogar persönlich nach Schwäbisch Gmünd. Der Gemeinderat entschied sich aber trotz allem dafür, den Tunnel nach dem Wappentier der Stadt, dem Einhorn, zu benennen. Im Gegenzug wurde das Gmünder Freibad nach Bud Spencer benannt.