Zum Zuge kamen die Architekten Karl Schweizer und Richard Keppler aus Stuttgart. Als Beispiel der Leistungsfähigkeit des Schwäbischen Albvereins und seiner Fortschrittlichkeit, erklärt der Verein heute, wurden Turm und Wanderheim in der neuartigen und damals sehr modernen Gussbetontechnik erbaut. Kies, Sand und Zement wurden von Hand gemischt und gestampft. „Die Mängel dieser Pionierleistung beschäftigen noch heute die Bausachverständigen des Vereins“, heißt es.

 

Die Architekten hatten die Vorgabe, auch Zimmer im Turm unterzubringen, jedes Stockwerk erhielt eines. Von diesen Räumen aus besteht auch nachts die Möglichkeit, hinaufzusteigen zur Aussichtsplattform. „Besonders romantisch ist dies in einer Vollmondnacht“, berichten verliebte Paare, die diesen Weg schon gewagt haben. Ursprünglich befand sich das gesamte Wanderheim im Turm. Doch bereits in frühen Jahren und später erneut wurde die Anlage durch Anbauten wie das mit einem Restaurant versehene Wanderheim Roßberghaus erweitert. Die Roßbergsteige genannte Straße hinauf zum Turm wurde im Jahr 1934 angelegt.

Antennen bilden keine Gefahr fürs Heimatgefühl

Nichtmitglieder ohne Übernachtungswunsch zahlen einen kleinen Beitrag für den Besuch des Turms. Mehr Geld bringen dem Albverein die Überweisungen von Mobilfunkbetreibern, die zahlreiche Antennen auf dem Dach platziert haben. Die Besucher selber sehen, wenn sie ganz oben angekommen sind, diese Auswüchse der modernen Technik nicht. Und von Tübingen aus sind sie allenfalls mit einem guten Fernglas zu erkennen und somit unschädlich für das Heimatgefühl, das dieser Turm das ganze Jahr über bietet.