Die Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald buhlt auf der Stuttgarter Reisemesse Caravan, Motor, Touristik (CMT) um die Gunst der Gäste aus nah und fern. Mit von der Partie ist die Waldfee.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Waiblingen/Stuttgart - Es soll nach wie vor Menschen im Großraum Stuttgart geben, die noch nie etwas vom Schwäbischen Wald gehört haben – und deshalb regelmäßig zum Wandern in den Schwarzwald fahren. Die Zahl dieser Zeitgenossen – Spötter nennen sie Ignoranten – wird aber kleiner, auch weil die Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald immer im Januar auf der Stuttgarter Urlaubsmesse Caravan, Motor, Touristik (CMT) um die Gunst der Gäste aus nah und fern buhlt.

 

Am CMT-Stand der Fremdenverkehrsgemeinschaft in Halle vier finden zurzeit die Karten und Broschüren eines komplett neue ausgeschilderten Rundwanderwegs reißenden Absatz. Die Unterlagen gehen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Dieser neue Schwäbischer-Wald-Weg beginnt in Murrhardt, er führt über Grab, Großerlach, Wüstenrot, Spiegelberg, Oppenweiler und Sulzbach zurück in das ehemalige Oberamtsstädtchen, mit einer Länge von 84 Kilometern. Die Ausflügler müssen 2224 Höhenmeter bewältigen. In dem druckfrischen Heftchen werden fünf Tagesetappen vorgeschlagen sowie Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten aufgelistet.

Manch ein sportlich ambitionierter Wanderer indes wird den Parcours wohl in weit weniger Tagesetappen als fünf schaffen. Doch man kann unterwegs zusätzlich den ein oder anderen Abstecher einplanen und somit auch länger als fünf Tage auf beziehungsweise neben dem neuen Weg im Schwäbischen Wald zubringen. Die Naturparkführer und die Limes-Cicerones haben buchbare Zusatzangebote erarbeitet, zum Beispiel eine Tour mit einen Kräuterweib und Vorträge über die Murrhardter Klostergeschichte.

Informationen in Wort, Bild oder Videosequenz

Der Vorsitzende der Fremdenverkehrsgemeinschaft, Landrat Johannes Fuchs, erklärte jetzt auf der Messe bei der Vorstellung der neuesten Projekte, der Schwäbische-Wald-Weg sei ein weiteres „Premium-Angebot“. Ein Highlight seien die sogenannten CR-Codes, die auf der neuen Wanderkarte unmittelbar neben den Erklärungen abgedruckt sind. Diese CR-Codes lassen sich mit einem Smartphone abfotografieren, dem Nutzer werden dann via Internet automatisch weitere Informationen geliefert, etwa zum Limes, zum Glasmuseum oder zum Silberstollen – Informationen in Wort, Bild oder Videosequenz. Dieses zusätzliche Multi-Media-Angebot dürfte es Eltern womöglich etwa einfacher machen, ihre Sprösslinge ins Freie zu locken, die eigentlich lieber daheim bleiben und auf dem Sofa sitzend im Internet surfen.

Fuchs sagte, pro Jahr kämen geschätzt rund fünf Millionen Tagesgäste in den Schwäbischen Wald. Jeder lasse im Schnitt rund 20 Euro liegen, „das Wertschöpfungspotenzial liegt also bei etwa 100 Millionen Euro“. Die stärksten Besuchermagneten seien der Schwabenpark bei Kaisersbach mit rund 200 000 Besuchern pro Jahr, das Erfahrungsfeld der Sinne zwischen Rudersberg und Welzheim (80 000 Besucher) und die Schwäbische Waldbahn, die an Wochenenden und feiertags von Schorndorf bis nach Welzheim fährt, mit jährlich rund 25 000 Fahrgästen. Der Schwäbische Wald wolle auch künftig mit seinen „natürlichen Potenzialen“, etwa den Klingen und Tälern, sowie mit regionaler Vermarktung und mit kulturellen Angeboten punkten.

Das größte zusammenhängende Waldgebiet Württembergs

Mit Blick auf die Auszeichnung des Schwäbischen Walds als Kulturlandschaft des Jahres durch den Schwäbischen Heimatbund (wir berichteten) sprach Fuchs von „einem Ritterschlag“. Und dieser Ritterschlag dürfte dazu beitragen, dass das Naherholungsgebiet vor den Toren der Landeshauptstadt jetzt noch ein bisschen bekannter wird. Immerhin handele es sich, so der Landrat, um „das größte zusammenhängende Waldgebiet Württembergs“. Die Zahl jener Stuttgarter, die immer noch nicht wissen, dass es den Schwäbischen Wald gibt, dürfte also weiter sinken.

Kooperationsmodell von 15 Kommunen aus vier Kreisen

Schwäbischer Wald
Zur Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald (FSW) gehören 15 Kommunen aus vier Landkreisen. Die Kooperationspartner machen für die Gäste und die Bürger die verschiedenste Angebote.

Winter-Kulturtage
Bereits zum siebten mal finden im Schwäbischen Wald die Winter-Kulturtage statt. Die Reihe beginnt am Samstag, 30. Januar, mit einer großen Eröffnungsgala in Rudersberg.

Waldfee
Vor knapp zwei Jahren hat die FSW erstmals die Schwäbische Waldfee gekürt. Zurzeit ist Pia Pfitzenmaier aus Oppenweiler die Markenbotschafterin. Sie amtiert seit Mai 2014, hat bereits knapp 30 Einsätze absolviert und war jetzt auch auf der Stuttgarter Messe CMT vertreten. Ihre Nachfolgerin soll am 22. April gekürt werden.

Freizeitbusse
Die Saison der Freizeitbusse im Schwäbischen Wald wird am Sonntag, 10. Mai, mit einem Fest eröffnet. An diesem Tag tritt die Nachfolgerin von Pia Pfitzenmaier erstmals in der Öffentlichkeit auf. Der Waldbus, der Limesbus, der Räuberbus sowie der Berg- und Talbus fahren bis Anfang Oktober an allen Sonn- und Feiertagen.

(E)Bikes
„Radelspaß pur – mit und ohne Rückenwind“, das versprechen die Verantwortlichen der FSW allen Bikern. Neu aufgelegt worden ist jetzt die Broschüre „Rad aktiv“ mit Tourenvorschlägen und einer Liste aller E-Bike-Verleih- und -Ladestationen.

Kulturlandschaft
Die Eröffnungsveranstaltung für die Reihe „Kulturlandschaft des Jahres“ findet am Mittwoch, 15. Juli, in Murrhardt statt.

Tag des Schwäbischen Walds
Zum Tag des Schwäbischen Walds pilgern Jahr für Jahr immer im September tausende Gäste. Der Termin dafür ist heuer der 20. September.