Die Rakete, außen etwas verfärbt von der Hitze beim Wiedereintritt in die Atmosphäre, wird sorgsam auseinandergebaut. Für die Forscher beginnt nun die detaillierte Auswertung der Versuche, zu Hause in ihren Instituten. Den Texus-51-Wissenschaftlern steht der Nervenkitzel noch bevor. Ihre Rakete ist noch am Boden. Sie wollen unter anderem herausfinden, warum menschliche Immunzellen in der Schwerelosigkeit nicht so gut arbeiten wie auf der Erde – was gerade für Langzeitmissionen zum Mars ein Problem werden könnte.
Die Geduld der Wissenschaftler wird auf eine harte Probe stellt. Ursprünglich sollte ihre Rakete am vergangenen Freitag starten, dann hieß es Sonntag, dann zu Wochenbeginn. Doch nun wurde der Start aus Sicherheitsgründen ganz abgesagt. „Die Führungsschienen für die Rakete im Startturm sollen überarbeitet werden“, sagt Otfried Joop, Leiter des Texus-Programms beim DLR. Tatsächlich waren die Experimentmodule in der Vergangenheit auffallend häufig weit entfernt von ihrem vorausberechneten Zielpunkt aufgetroffen. Offensichtlich war den Verantwortlichen das Risiko zu groß, dass beim nächsten Start die Rakete zu weit abkommen könnte.
Nicht vor November bestehe die nächste Möglichkeit für Texus-51, sagt Joop. „Nun muss alles zurück nach Deutschland, weil die Montagehalle in der Zwischenzeit für andere Flugkampagnen benötigt wird.“ Der erneute Transport von Mensch und Material, die Projektverlängerung, all das wird Joop zufolge Mehrkosten von einigen hunderttausend Euro verursachen. „Das Geld wird dann bei anderen Projekten fehlen, wenn wir bei Texus-51 die Priorität setzen – und das tun wir.“