Bei einer Gala in Los Angeles wurden die Screen Actors Guild Awards verliehen. Viele Schauspieler nutzten ihre Ansprache um US-Präsident Trump zu kritisieren. Beim Preis für das beste Schauspielensemble gab es einen Überraschungssieger.

Los Angeles - Mit einer Gala in Los Angeles hat die Gewerkschaft der US-Schauspieler ihre diesjährigen Filmpreise vergeben. Rund 120.000 US-Schauspieler wählten die Preisträger. Die Screen Actors Guild Awards (SAG Awards) gelten als wichtiger Indikator für die Oscar-Verleihung in vier Wochen.

 

Überraschungssieger im Rennen um den Hauptpreis für die beste schauspielerische Gesamtleistung war am Sonntag das Drama „Hidden Figures“. Es erzählt die Geschichte afroamerikanischer Wissenschaftler, deren Beitrag es der US-Weltraumbehörde Nasa ermöglichte, erstmals Menschen ins All zu schicken. Mit der Auszeichung vom Sonntag geht Theodore Melfis Film „Hidden Figures“ als starker Bewerber in die Oscar-Verleihung. Eigentlich hatte Kenneth Lonergans Familiendrama „Manchester by the Sea“ als Favorit für die SAG Awards gegolten.

Scharfe Kritik an Donald Trump

Als bester Schauspieler wurde der zweifache Oscar-Preisträger Denzel Washington für seine Rolle in dem Film „Fences“ geehrt. Er wünschte sich in seiner Rede eine Gesellschaft mit mehr Mitgefühl. Der Preis für die beste Schauspielerin ging an Emma Stone für ihre Hauptrolle im Musical „La La Land“. Sie nannte in ihrer Rede die Entwicklung seit Trumps Erlass gegen Muslime „unverzeihbar und angsterregend“.

Als beste Nebendarstellerin wurde Viola Davis für ihre Rolle in „Fences“ ausgezeichnet, als bester Nebendarsteller Mahershala Ali für „Moonlight“. Der 42-jährige Ali, ein afroamerikanischer Muslim, nutzte seine Ansprache für ein emotionales Plädoyer gegen Diskriminierung. „Wenn wir Menschen verfolgen, dann machen wir sie kaputt“, sagte er mit Tränen in den Augen.

Filmstar Julia Louis-Dreyfus gewann die Trophäe im Bereich Comedy - und widmete ihre Ansprache ausschließlich der Kritik an Präsident Trump. Das Einreiseverbot für Menschen aus sieben muslimischen Ländern sei ein „Schandfleck“ auf dem Image der USA, sagte die 56-Jährige, deren Vater vor den Nazis aus Frankreich in die USA geflohen war.