Weil die Stiftung ihren Campus am Kräherwald und den Ableger am Dornbuschweg erweitern will, ziehen Schulklassen der Nikolauspflege nach Möhringen. Ab Fasching 2017 sollen am Albstadtweg die ersten Schüler mit Seh- und Mehrfachbehinderungen unterrichtet werden.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - Bis die Kinder und Jugendlichen ihre neue Unterrichtsräume beziehen können, dauert es noch ein paar Monate. „Wir gehen davon aus, dass wir mit den ersten Klassen in den Faschingsferien einziehen können“, sagt Anne Reichmann, die Leiterin des Geschäftsbereichs Frühkindliche und schulische Bildung der Nikolauspflege.

 

Bis dahin müssen die Räume am Albstadtweg 12 noch hergerichtet werden. Sie müssen sowohl für körperlich als auch für geistig behinderte Menschen geeignet sein. Denn die Schüler, die vom nächsten Jahr an in Möhringen unterrichtet werden, kommen vom Haus am Dornbuschweg der Nikolauspflege, einer Schule für blinde, sehbehinderte und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche. „Die Räume werden barrierefrei eingerichtet, etwa mittels einer gleichmäßigen Beleuchtung und Blindenleitlinien. Außerdem dürfen keine Hindernisse und Stolperfallen im Weg sein, denn sowohl laufende als auch rollstuhlfahrende Schüler müssen sich zurechtfinden“, sagt Reichmann.

Die Räume müssen barrierefrei eingerichtet werden

Voraussichtlich 15 Klassen werden von 2017 an am Albstadtweg unterrichtet. Jede Klasse umfasst im Schnitt sechs Schüler. Zu den Klassenzimmern werden Vorbereitungs- und Differenzierungsräume benötigt. Letzteres sind Räume, in denen etwa Physiotherapie stattfinden kann. Der Standort am Dornbuschweg wird in Teilen zunächst bestehen bleiben. Denn es ziehen nur die Schulklassen nach Möhringen, Schulkindergarten und Ganztagseinrichtung bleiben im Stuttgarter Norden.

Am Dornbuschweg leben zudem einige Schüler im Internat. Sie werden auch weiterhin dort wohnen und von der Nikolauspflege zum Unterricht nach Möhringen gefahren. „Wir sind sehr froh, dass sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Da viele Internatskinder vom Standort Dornbuschweg auch aktuell schon am Kräherwald unterrichtet werden, kennen sie die Fahrsituation schon und müssen lediglich einige Minuten länger im Auto fahren“, sagt Reichmann.

Die Nikolauspflege erweitert ihren Schulcampus

Der Umzug der Schule ist nötig, weil die Nikolauspflege ihren Standort am Kräherwald im Stuttgarter Westen in den kommenden Jahren erweitern möchte. Dabei soll auch das Haus am Dornbuschweg, ein Ableger des Schulcampus zwischen Pragsattel und Nordbahnhof, vergrößert werden. 33 Millionen Euro möchte die Nikolauspflege in die Neugestaltung des Campus investieren. Bis 2023 sollen die Einrichtungen den aktuellen Erfordernissen der Teilhabe von sehbehinderten Menschen angepasst werden.

Eigentümer der neuen Unterrichtsräume am Albstadtweg ist die Firma Schwab Immobilien. Die Räume, die die Nikolauspflege mietet, seien vorher längere Zeit leer gestanden, sagte Markus Zaiser von Schwab Immobilien auf Anfrage unserer Zeitung im Sommer. Dann habe man fast zeitgleich drei Anfragen bekommen. Neben der Nikolauspflege habe auch Himpelchen und Pimpelchen, der Träger der Kindertagesstätte in den Schwabenquellen am SI-Centrum, sowie ein Fitness-Studio Interesse an den Räumen gehabt. Die Kita musste aus den Schwabenquellen ausziehen, weil der Eigentümer seine Saunalandschaft erweitern möchte und dafür das Gebäude braucht, in dem die Kinder untergebracht waren. „Beide, sowohl die Kita als auch die Schule der Nikolauspflege, sind wichtige Einrichtungen. Wir hätten gerne beiden geholfen, mussten uns aber für einen Mieter entscheiden“, sagte Zaiser.

„Wir sind froh, den Standort am Albstadtweg gefunden zu haben“, sagt Reichmann. „Und wir freuen uns darauf, uns mit unseren Schülern dort einleben zu können.“ Wie lange die Nikolauspflege in Möhringen bleibt, ist noch unklar. Der Mietvertrag für das Gebäude läuft zunächst über zehn Jahre, sagt Reichmann.

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