Die Stuttgarter Leichtbau-Experten Julian Lutz und Philipp Kuner haben beim hochkarätig besetzten Hollywoodstreifen "Self/Less" mitgewirkt, der derzeit im Kino läuft. Wir haben die zwei getroffen.

Stuttgart - An diesem Abend sehen Julian Lutz und Philipp Kuner ihr Werk zum ersten Mal. Ihr Werk im Film „Self/Less“, einem hochkarätig besetzen Hollywood-Streifen von Regisseur Tarem Singh. „Wenn der Film nicht gut ist, liegt es aber nicht an uns“, sagen die beiden lachend. Ihr Beitrag zum Film: Eine Leichtbau-Gitterschale, in der sich unter anderem Ben Kingsley in Ryan Reynolds verwandelt.

 

Eigentlich arbeiten die beiden Stuttgarter mit ihrem Studio für Leichtbau und temporäre Architektur für den Messebau, für Künstler oder Architekten. Lutz und Kuner haben an der Universität Stuttgart Architektur studiert und sich vor allem am Institut für Leichtbau, Entwicklung und Konstruktion verwirklicht. Durch ein Stipendium und die Unterstützung ihres Professors Werner Sobek konnten sie nach Abschluss ihres Studiums ein eigenes Studio mit Sitz in Bad Cannstatt starten. Ziemlich schnell lief dieses sehr gut - und irgendwie scheint sich der außergewöhnliche Stil und das Talent der beiden bis nach Hollywood herumgesprochen haben.

Die Produktionsfirma von „Self/Less“ ist im Internet auf ein Objekt der beiden gestoßen. Für die Gitterschale hatten Lutz und Kuner schon etliche Preise gewonnen. „Innerhalb von drei Monaten sollten wir sieben solcher Gitterschalen für den Film produzieren. Das war unmöglich“, sagt Lutz. Deshalb lehnten sie das Angebot aus den USA ab – doch der Produzent blieb hartnäckig. Also wurde die Anzahl heruntergesetzt, die Gitterschalen mit einigen Nachtschichten und viel Unterstützung gebaut und dann ging es für diese und die beiden Leichtbau-Experten los nach New Orleans zum Filmdreh.

Eine gute Erfahrung, wie beide heute rückblickend sagen. Auch wenn sich die großen Stars ausschließlich für ihre Szenen am Set hätten blicken lassen. Da stecke eine unglaubliche Maschinerie dahinter, spannend, diese hautnah mitzuerleben. Und überraschend: „Dass wir mit unseren Modellen auch beim Film mitarbeiten können, hätten wir nicht gedacht. Das war eine tolle Chance und ein großer Zufall“, sagt Kuner. Ihr großer Vorteil sei gewesen, unbedarft und furchtlos an die Sache heranzugehen. Der Produktionsfirma des Films sei wahrscheinlich gar nicht klar gewesen, wenn sie sich mit ins Boot geholt haben. „Die dachten, wir haben ein großes Unternehmen in Stuttgart“, sagt Lutz lachend.

Und so sieht das Ergebnis im Trailer aus: