Seit vierzig Jahren macht "Die Sendung mit der Maus" alle schlauer.  Der Sachgeschichten-Kosmos umfasst inzwischen 2522 Themen.
     

Stuttgart - Das da: das ist die Maus. Die hat eine eigene Sendung. Sendung mit der Maus heißt die. Da spielen auch viele Freunde von der Maus mit: der blaue Elefant, die gelbe Ente, Shaun, das Schaf und der Käpt'n Blaubär. Und dann gibt es noch den Armin, den Christoph und den Ralph. Die schauen sich in der Welt um und machen die Kinder schlauer." So ähnlich könnte das Intro einer Sendung über die Sendung mit der Maus lauten. Der Duktus des Sprechers und Sachgeschichten-Machers Armin Maiwald ist nur ein Charakteristikum der Kindersendung.

 

Tak-tak, klack-klack, schnief-schnief - das ist alles, was das orangefarbene Viech von sich gibt. Ohne große Worte, dafür mit zwei Kokosnussschalen und einer Kastagnette, die die typischen Schritt- und Augenklimpergeräusche erzeugen, ist die etwas schwerfällige Zeichentrickmaus zur Leitfigur pädagogisch wertvoller Fernsehunterhaltung geworden.

Die Kraft der realen Bilder

Für die Worte sind andere zuständig. Seit 1971 erklären die Maus-Macher Armin Maiwald und Christoph Biermann den Kindern die Welt. Der Sachgeschichten-Kosmos umfasst 2522 Themen von A wie Aalfang bis Z wie Zylinderhutherstellung. Es gibt kaum etwas, das "der Armin", "der Christoph" und "der Ralph" (seit 1999 im Maus-Team) noch nicht erklärt haben. Dabei setzen sie "auf die Kraft der realen Bilder aus einer realen Welt". So hat es Armin Maiwald einmal in einer Rede erklärt - vermutlich nachdem er einen der vielen Preise entgegengenommen hat, die die Sendung schon gewonnen hat: unter anderem den Bambi und den Grimmepreis sowie zwei Bundesverdienstkreuze.

Wenn man die Sachgeschichten der ersten Stunden mit den heutigen Sendungen vergleicht, fällt vor allem eines auf: das Leben ist - oder zumindest die Fernsehbeiträge über das Leben sind rasanter geworden. Während eine Sachgeschichte 1972 über einen Taxifahrer noch recht minimalistisch daherkam - vor allem was den Text anging ("Fahren, schalten, bremsen, warten, rechtsrum, linksrum, zwischendurch waschen"), darf es heute auch schon mal spannend werden. Nichtsdestotrotz hat sich am Gewand der Sendung recht wenig geändert. Vielleicht ist gerade dies das Erfolgsgeheimnis. In einem zeitlosen Vakuum kann man den Zuschauern einfach ausgiebiger ans Herz wachsen.

Geburtstagssendung: ARD, Sonntag, 11 Uhr