Nicht jeder Sportler kann ein Profi werden. Doch auch Breitensportler sind ambitioniert und wollen etwas für ihre Fitness tun. In unserer Serie geben prominente Sportler Tipps für Hobbyathleten. Zum Auftakt verrät Handball-Weltmeister Markus Baur seine drei besten Übungen.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Im Handball kommt es vor allem auf Ballgefühl, Ganzkörperkräftigung, Stabilität, Koordination und Handlungsschnelligkeit an. Markus Baur (46) demonstriert und erklärt drei Übungen dazu. Der Handball-Weltmeister von 2007 ist Trainer beim Bundesligisten TVB 1898 Stuttgart.

 

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Übung 1

Reaktionsschnell mit geschlossenen Augen: „Für diese Übung habe ich unseren Linkshänder Can Celebi hinzugenommen. Er schließt die Augen, ich tippe ihm immer wieder mit meiner linken Hand auf verschiedene Stellen an seinem Oberkörper oder der Schulter, irgendwann lasse ich den Ball fallen, und der Spieler muss versuchen, ihn nach dem Aufprall auf den Boden reaktionsschnell aufzufangen. Diese Übung fördert Körpergefühl, Orientierung, Konzentration und die Fähigkeit, im entscheidenden Moment richtig zu reagieren. Auf diese Handlungsschnelligkeit kommt es im Handball mit seinen vielen Richtungswechseln an: Es geht darum, eine Situation wahrzunehmen, zu antizipieren und blitzschnell mit einer gewissen Explosivität und Dynamik richtig zu reagieren.“ (siehe auch Bildergalerie)

Übung 2

Einarmiger Liegestütz: „Ausgangsstellung ist die Liegestütz-Position. Die Füße werden jedoch wesentlich weiter gespreizt als beim normalen Liegestütz, dadurch ist es leichter, die Balance zu halten. Eine Hand prellt den Ball möglichst rhythmisch, dies fördert die Koordination und die Ballsicherheit, die im Handball beim Fangen und Werfen elementar ist. Währenddessen wird der Körper langsam abgesenkt, bis das Gesicht fast den Boden berührt. Anschließend wird der Arm wieder durchgestreckt und der Körper auf diese Weise zurück in die Ausgangsposition gebracht. Bei der Abwärtsbewegung sollte man einatmen, sobald man sich wieder nach oben drückt, ausatmen. Beide Arme abwechselnd trainieren. Die Übung erfordert viel Stabilisierungsarbeit. Die Bauch- und Rückenmuskeln sollten unter Spannung gehalten werden.“ (siehe auch Bildergalerie)

Übung 3

Balanceakt auf dem Wackelbrett: „Wenn man beginnt, mit dem Wackelbrett zu üben, am besten einen Punkt in der Ferne fixieren und auf den ständig schauen. So lässt sich das Gleichgewicht besser halten. Um sich an die instabile Unterlage zu gewöhnen, empfiehlt es sich, gerade auf dem Board zu stehen und weder vor- noch zurückzukippen. Auch einbeinige Kniebeugen sind sinnvoll. Wir Handballer fangen auf dem Wackelbrett Bälle – zur Förderung der sensomotorischen Fähigkeiten. Beim Handball ist durch den Kontakt mit dem Gegenspieler eine sichere Ballkontrolle in jeder Körperposition wichtig. Die Bewegungsabläufe müssen koordiniert und kontrolliert ausgeführt werden, zumal bei manchen Würfen die Spieler quer in der Luft liegen und der Körper im Rumpfbereich abgekippt werden muss. Diese Stabilisationsübungen schützen auch vor Verletzungen, besonders der Fuß- und Kniegelenke.“ (siehe auch Bildergalerie)