In einer kleinen Serie empfehlen Mitarbeiter aus Büchereien und Buchhandlungen Lesestoff für die Sommerferien. Heute: Margret Maurer-Diedrich aus der Rohrer Buchhandlung.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Rohr - Margret Maurer-Diedrich arbeitet als Pädagogin in der Betreuung an der Pestalozzischule. Durch ihre Tätigkeit hat sie Kontakte mit Hiltrud Singer von der Rohrer Buchhandlung geknüpft. „Ich liebe Bücher und ich umgebe mich gerne mit ihnen“, sagt Maurer-Diedrich. Bei den Leseabenden in der Buchhandlung stellt sie regelmäßig Bücher vor. Ihre Empfehlungen sind Louise Erdrichs „Das Haus des Windes“, Colm Tóibíns Roman „Brooklyn“ und „Bel Canto“ von Ann Patchett.

 

Familienbande und Traditionen

Der 14-jährige Joe lebt in einem Indianerreservat. Als seine Mutter vergewaltigt wird, versucht er auf eigene Faust, den Täter zu ermitteln. „Die Geschichte ist aus Sicht des Jungen dargestellt“, sagt Magret Maurer-Diedrich. Die Indianertraditionen, der Umgang der Amerikaner mit den Ureinwohnern und die Familienbande finden ihren Platz in „Das Haus des Windes“. „Es ist spannend und bewegend. Ein Buch, das auch Männer gerne lesen.“

Eine Auswanderin kehr zurück

In den 50-er Jahren wandert die junge Irin Eilis Lacey nach Amerika aus. Nach Jahren kehrt sie nach Irland zurück, weil ihre Mutter erkrankt ist. Dort begegnet sie ihrer Jugendliebe. Doch Eilis ist bereits verheiratet, wovon ihre Familie allerdings nichts weiß. „Sie steckt in einem Konflikt zwischen ihrer alten und der neuen Heimat sowie zwischen zwei Männern“, sagt Maurer-Diedrich. Auch die Beziehung zur Mutter ist angespannt. „Colm Tóibíns ‚Brooklyn’ Es ist eher ein Frauenbuch mit vielen Emotionen, aber auch mit viel Spannung“, sagt Maurer-Diedrich.

Die Hintergründe des Terrors

Mitten in einer Feier im Palast des Vizepräsidenten eines afrikanischen Landes nehmen Terroristen den Großteil der Gäste als Geiseln. Sie wollen Freunde freipressen, doch die Verhandlungen laufen schleppend. Über Monate entspinnen sich Beziehungen zwischen Geiselnehmern und Geiseln. „Es ist spannend, wie sich die Menschen mit der Zeit verändern“, findet Maurer-Diedrich. Das Buch zeige die menschliche Seite des Terrors. Allmählich kommen die Hintergründe der Tat ans Licht. „Es entspinnen sich teilweise skurrile Situationen. ‚Bel Canto’ ist trotz des ernsten Themas gut zu lesen“, so Maurer-Diedrich.

Louise Erdrich: Das Haus des Windes. Aufbau Verlag, ISBN-13: 978-3351035792

Colm Tóibín: Brooklyn. Carl Hanser Verlag, ISBN-13: 978-3446235663

Ann Patchett: Bel Canto. Piper Verlag, ISBN-13: 978-3492043403