Wohin mit dem Schnittgut? Der Gartenbauverein bietet seinen Mitgliedern einen besonderen Service.

Gerlingen - M enschen, die einen Garten bewirtschaften, haben jedes Jahr im Frühjahr ein Problem: Was tun mit Ästen oder welkem Laub einer Hecke, die beim Winterschnitt angefallen sind? Früher hat man den Haufen angezündet, es hat kräftig gequalmt und danach war der Fall erledigt. Heute, in Zeiten von Feinstaub und Umweltbewusstsein, sind Gartenfeuer verboten. Vielen Stücklesbesitzern, die sich schwertun mit Schnittgaut oder die keinen Anhänger zu dessen Abtransport haben, hilft nun der Wein-, Obst- und Gartenbauverein Gerlingen.

 

Die Aktion hat jetzt zum dritten Mal stattgefunden, berichtet der Vereinsvorsitzende Thomas Fauser. Sein Stellvertreter hat nach Absprache die Haufen mit seiner professionellen Ausrüstung bei den Grundstücken der Mitglieder abgeholt, und wenn genug beieinander war, auf seinem Hof zu Holzschnitzeln verarbeitet. Die wandern dann bei Bedarf in die eigene Heizanlage.

Verwildern wird vermieden

So erreiche man mehrere Ziele, erzählt Fauser. „Wir vermeiden illegale Gartenfeuer und viele Autofahrten.“ Das trage zum Umweltschutz bei und helfe noch in einem anderen Punkt: Man erleichtere den vor allem älteren Mitgliedern die Arbeit und halte den einen oder anderen davon ab, wegen der alljährlichen Last der Schnittgutbeseitigung die Pflege des Stücks aufzugeben. „So helfen wir, das Verwildern von Grundstücken zu vermeiden“, meint der Vorsitzende. Wegen dieser Hilfe seien in diesem Jahr etwa zehn neue Mitglieder dem Verein beigetreten – denn Mitglieder zahlen 20 Euro pauschal fürs Abholen. Vereinsfremden wird der Service zwar auch angeboten – die aber müssen 50 Euro berappen. Für dieses Frühjahr ist die Aktion abgeschlossen, die nächste ist für November geplant.

Gartenfeuer sind verboten

Das Verbrennen von Gartenabfällen ist verboten, weil es zur Feinstaubbelastung der Luft beiträgt. Ausnahmen werden vom Landratsamt nur für sehr seltene Fälle gestattet – etwa für professionell bewirtschaftete Grundstücke in Steillagen. Häckselplätze, wo man pflanzliche Abfälle abliefern könne, gebe es im gesamten Landkreis. Gerlingen, so Rainer Zimmermann vom Amt für Bürgerdienste, habe dafür „ein optimales Angebot“: den Häckselplatz beim Bauhof in der Maybachstraße. Samstags herrsche dort großer Andrang, „zum Verbrennen gibt es keinen Anlass“. Über die Rauchschwaden, die von den Grundstücken am westlichen Ortsrand über die Stadt trieben, habe es in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden gegeben, „das hat sich deutlich verbessert“.