Killer & Co. hat nachweislich eine große Schwäche für Western. Kernig dürfen sie sein, abgedreht und unterhaltsam. Seth MacFarlanes „A Million Ways to Die in the West“ kommt allerdings nicht in die engere Wahl.

Lokales: Hans Jörg Wangner (hwe)

Stuttgart - Herr Lehrer, ich weiß was, im Keller brennt Licht. Ab und an muss man eben petzen und strebern: „to irritate“ heißt im Englischen soviel wie reizen, ärgern. Und wenn in einem Buch zu lesen ist, dass „irritierte Zuschauer ungeduldig zu murren begannen“, dann löst dieser Übersetzungshund bei mir ein säuerliches Bäuerchen aus. Nicht schlimm, aber doch so, dass es im Gesamtzusammenhang noch ein bisschen mehr aufstößt. So wie bei Seth MacFarlanes Roman „A Million Ways to Die in the West“, der gerade auch als Film in die Kinos kommt.

 

Ich habe keine Ahnung, wie MacFarlane sein eigenes Buch als Regisseur auf die Leinwand bringt. Aber als Text – „ein todkomischer Western von dem Typ, der uns ‚Familiy Guy’, ‚American Dad’ und ‚Ted’ gebracht hat“, wirbt der Klappentext, ohne „den Typen“ grammatikalisch korrekt zu beugen – ist es ein arger Rohrkrepierer. Die Handlung um den „vorwitzigen Feigling Albert Stark“ zieht nicht, die Obszönitäten bleiben pubertär und auf der Sprachebene holpert und klappert die Erzählung so uninspiriert vor sich hin, dass ich nach einigen zwanzig, dreißig Seiten die Lust am Weiterlesen verloren habe. Nicht, dass ich am Ende noch irritiert gewesen wäre.

Seth MacFarlane: „A Million Ways to Die in the West“. Roman. Aus dem Englischen von Edith Beleites. Eichborn Verlag, Köln 2014. 207 Seiten, 12,99 Euro. auch als E-Book, 9,99 Euro; als Audio-CD, 12,99 Euro; und als Hörbuch-Download, 15,78 Euro.