Ein Fußballstadion hatten Terroristen vor kurzem in Paris im Visier. Wie die Sicherheit bei Spielen erhöht werden kann, wird nun auch in Deutschland diskutiert. Personalisierte Tickets sind für den Vorsitzenden der Innenministerkonferenz keine Option.

Mainz - Roger Lewentz, Vorsitzender der Innenministerkonferenz, lehnt die Einführung von personalisierten Tickets und Körperscannern in der Fußball-Bundesliga als Konsequenz aus den Terror-Anschlägen von Paris ab. „Wenn ich bei einem Heimspiel mit 50 000 Zuschauern Terroristen herausfiltern will über personalisierte Tickets, müsste ich alle 50 000 durch unsere Dateien laufen lassen. Da weiß ich jetzt schon, was die Bevölkerung, Stadion-Besucher und Datenschutz dazu sagen - jenseits der Frage, ob das technisch überhaupt machbar wäre“, sagte Lewentz der „Sport Bild“.

 

Zudem müsse man auch voraussetzen, dass ein Terrorist unter seinem Klarnamen ein Ticket kaufe. „Auch das halte ich für sehr unrealistisch“, sagte der SPD-Politiker. Den Einsatz von Körperscannern sieht Lewentz ebenfalls kritisch: „Ich bin mir nicht sicher, ob man einen Massenandrang in einem großen Fußball-Stadion so bewältigen kann“.

Vergangene Woche hatte Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies Körperscanner in die Diskussion gebracht. Unklar ist bislang, was für Scanner genau gemeint sind: Detektoren, die Metall erkennen, oder Geräte, die auch Pulver, Flüssigkeiten oder andere potenziell gefährliche Gegenstände ohne Metallanteil entdecken.