Aus Anlass von 40 Jahren Remshalden zeigt das Museum eine neue Sonderausstellung über die ersten Jahre der neuen Gemeinde und über das Jahrzehnt, in der sie entstanden ist. Inklusive Makrame-Eule, Prilblume und orange-rotes Fondueset.

Remshalden - Retrofreunde kommen bei der neuen Ausstellung des Museumsvereins Remshalden voll auf ihre Kosten. Die Ehrenamtlichen haben ganze Arbeit geleistet und einen Teil des ersten Obergeschosses in eine Wohnung der 70er-Jahre verwandelt. Vor der großgemusterten Tapete knallen dem Betrachter die Küchengegenstände in orange und rot geradezu entgegen. Ob Fondueset oder Thermoskanne: die meisten Utensilien sind wild gemustert oder sogar mit einer Prilblume beklebt. „So einen ähnlichen Topf habe ich auch noch daheim“, sagt Irmgard Fischer und zeigt auf ein orangefarbenes Exemplar.

 

Sammler haben Ausstellungsstücke ausgeliehen

Die Vorsitzende des Museumsvereins hat sich selbst gewundert, was für Haushaltsgegenstände aus der vermeintlich längst vergangenen Zeit doch noch in Betrieb sind. Einiges hat sie direkt aus der Küche beigesteuert. Die meisten Ausstellungsstücke haben aber durch Aufrufe im Gemeindeblatt den Weg ins Museum gefunden. „Unter den etwa sechs Spendern sind einige, die gezielt Sachen aus den 70er Jahren sammeln.“ Lampen, Geschirr, eine Sitzgruppe, eine Makrame-Eule, Erdnuss-Spender, Bildbände der Fußball-WM 1974, Kinderspielsachen, Platten wie „30 Spitzenschlager gespielt auf der Hammondorgel“ geben einen guten Eindruck von der damaligen Alltagskultur. Dazwischen hängen Tafeln, auf denen Zeitgeschehen, sportliche oder andere Ereignisse von 1971 bis 1979 zusammengefasst sind, „allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit“, wie Fischer betont.

Anlass ist das 40-jährige Bestehen von Remshalden

Warum sich der Museumsverein gerade jetzt mit den 70er Jahren beschäftigt, erschließt sich im vorderen Bereich: „Dort schauen wir auf den Zusammenschluss der Gemeinden Geradstetten und Grunbach zurück“, erläutert Fischer. Vor vierzig Jahren, 1974, wurde Remshalden als Kind der Gemeindereform geboren. Verschiedene Aspekte des Übergangs wie die Namensfindung, Infrastruktur, Schulwesen oder die ersten gemeinsamen Veranstaltungen werden auf Tafeln thematisiert. Dazwischen finden sich Exponate wie die alten Originalwappen der Teilorte, Stempel, Mitteilungsblätter – oder die Wahlwerbung des ersten Bürgermeisters der Gesamtgemeinde, Winfried Kübler.