Sigmar Gabriel ist auf Wahlkampftour im Südwesten. Er fordert mehr Geld für Bildung, auf keinen Fall mehr für Rüstung. Trotz aller Tiefschläge für die SPD in diesen Wochen, hofft Außenminister Gabriel das Blatt mit solchen Themen bis zum 24. September wenden zu können.

Kirchheim unter Teck - Biergarten und Sonnenschein - mit Zugpferd Sigmar Gabriel hat die Südwest-SPD am Montag trotz Sommerferien den Bundestagswahlkampf im Südwesten angeheizt. Kein Platz war mehr frei, als der Außenminister in Kirchheim/Teck erklärte, warum es sich trotz aller Rückschläge in den vergangenen Wochen für die im Umfragetief steckende SPD dennoch zu kämpfen lohne. Auch in Ulm, Aalen und Schwäbisch Gmünd wollte Gabriel am Montag seine in Baden-Württemberg aus der Regierung gekippten Sozialdemokraten unterstützen.

 

Geld in Bildung investieren

Wenn die CDU wolle, dass die Rüstungsausgaben Deutschlands bis 2024 auf über 70 Milliarden Euro pro Jahr verdoppelt werden, sei das eine „ziemlich verrückte Idee“. Stattdessen müsse in Europa wieder über Abrüstung gesprochen werden, forderte Gabriel. Und das Geld müsse in die Bildung investiert werden, in die Renovierung maroder Schulen und alter Universitäten sowie in die Schaffung von Ganztagesplätzen. „Bildung statt Rüstung“, forderte Gabriel.

Syrien, Ukraine, Nordkorea - in Kirchheim stellten die Bürger ihrem Außenminister viele Fragen zu den Krisenregionen der Welt. Ein starkes Europa sei die Lösung, um weiter in Frieden zu leben, betonte Gabriel. Neben dem Wahlkreis von Ex-Landesfinanzminister Nils Schmid hatte der Außenminister die Regionen der Bundestagsabgeordneten Hilde Mattheis und Christian Lange sowie von Landeschefin und Spitzenkandidatin Leni Breymaier auf dem Programm.