Der Förderverein der Silcherschule ist 25 Jahre alt. 2015 soll er aufgelöst werden, weil es an Personal fehlt.

Zuffenhausen - In diesem Jahr wird der Förderverein der Silcherschule 25 Jahre alt. Wie es aussieht, wird das sein letzter Geburtstag. „Eigentlich verwalten wir nur noch“, sagt Gabriele Zanker-Schreijäg. Die ehemalige Lehrerin ist Vorsitzende des Vereins und Gründungsmitglied. Anfang nächsten Jahres, so sehen die Planungen momentan aus, soll der Förderverein aufgelöst werden.

 

Der Förderverein setzt auf Wir-Gefühl

1989, als in Berlin die Mauer fiel, wurde an der Silcherschule der Grundstein für einen Förderverein gelegt. Offiziell ins Leben gerufen wurde er am 5. Oktober von 20 Gründungsmitgliedern, ein paar Monate später wurde er dann ins Vereinsregister eingetragen. „Sinn und Zweck war es, die Erziehungs- und Bildungsarbeit ideell und materiell zu fördern und zu unterstützen“, sagt Gabriele Zanker-Schreijäg. Die Gemeinschaft zwischen Lehrern, Eltern und Schülern sollte gestärkt und auf diese Weise ein Wir-Gefühl geschaffen werden. Erste Vorsitzende wurde Renate Brix, ihre Stellvertretung übernahm Gabriele Zanker-Schreijäg. In den Folgejahren wuchs und gedieh der Verein, zeitweise hatte er sogar 85 Mitglieder. Immer wieder wurden kulturelle und sportliche Veranstaltungen unterstützt, ebenso wie das alle vier Jahre stattfindende Schulfest. Auch soziale Projekte für Kinder aus finanziell bescheidenen Verhältnissen konnten angeboten werden. Zehn Jahre lang war man mit einem Stand auf dem Zuffenhäuser Weihnachtsmarkt vertreten. Im Jahr 2003, zum 50. Geburtstag der Silcherschule, hatten Eltern sogar in kompletter Eigenleistung eine Zugangsrampe auf dem Hof gebaut. „Gemeinsam stark – Schule und Verein“, dieser Leitspruch wurde damals regelmäßig in die Tat umgesetzt. „Früher gab es eine tolle Verbindung zwischen Eltern und Schülern“, erinnert sich Gabriele Zanker-Schreijäg. Dem stimmt Dorothea Maar, die seit 27 Jahren die Silcherschule leitet, zu und sagt: „Die Schule war immer in Bewegung.“ Mittlerweile hat sich die Situation geändert. „Das Interesse der Eltern an einer aktiven Mitarbeit hat deutlich nachgelassen“, beschreibt Gabriele Zanker-Schreijäg die Lage. Momentan habe der Verein nur noch 25 Mitglieder, die meisten davon seien Karteileichen. Neue Mitglieder kämen praktisch keine mehr hinzu. Größere Veranstaltungen könnten wegen Personalmangels nicht mehr unterstützt werden. Deshalb habe man sich entschieden, den Förderverein Anfang kommenden Jahres aufzulösen. „Man muss einen Schlusspunkt setzen, wenn es an der Zeit ist“, sagt Gabriele Zanker-Schreijäg.

Zwei E-Pianos für den Musikunterricht

Dorothea Maar sieht das ähnlich und betont, dass es auf diese Weise die Chance für einen Neuanfang gebe. Irgendwann, so hofft die Rektorin, finden sich einige Eltern zusammen und starten eine Initiative. Bevor es freilich so weit ist, wird der Verein das Geld, das er noch auf dem Konto hat, der Silcherschule spenden. Auch hier wird sich dann ein Kreis schließen: Die erste materielle Zuwendung, die der Verein der Schule 1990 gemacht hatte, war ein mobiles Keyboard. Ein Vierteljahrhundert später können sich die musikbegeisterten Mädchen und Buben gleich über zwei hochmoderne E-Pianos freuen.