Die Polizei hat einen Mann festgenommen, der als mutmaßlicher Haupttäter der Kölner Silvesternacht gesucht wird. Er war in Konstanz bei einem Ladendiebstahl ertappt worden.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Konstanz/Kreuzlingen - Die Polizei hat am Bodensee einen mutmaßlichen Haupttäter der Silvesternacht von Köln festgenommen. Der 19-jährige Mann, der aus Marokko stammen soll, hatte sich offenbar schon einmal im Gewahrsam der Kölner Polizei befunden. Als er vorübergehend auf freien Fuß gesetzt wurde, tauchte er ab.

 

Jetzt wurde ihm ein Ladendiebstahl im 500 Kilometer rheinaufwärts gelegenen Konstanz zum Verhängnis. Ein Ladendetektiv beobachtete den jungen Mann am Mittwoch dabei, wie er und ein 24-jähriger Komplize im Lago-Center Zigaretten und Lebensmittel für 24 Euro in einem Rucksack verschwinden ließen. Der Detektiv verfolgte sie bis über die Grenze nach Kreuzlingen. Wie sich später herausstellte, ist der 19-Jährige dort als Asylbewerber registriert. Nach Deutschland darf er daher gar nicht ausreisen.

Überführung dank Fernsehen

Der Ladendetektiv rief die Konstanzer Polizei. Die Wendung in diesem scheinbaren Routinefall kam, als für die offizielle Festnahme eine Patrouille der Schweizer Grenzwacht hinzu gebeten wurde. Einem der Beamten kam der 19-Jährige bekannt vor. „Du bist doch der aus der TV-Reportage, der Silvester in Köln dabei war“, entfuhr es dem Schweizer Grenzer.

Die Vermutung entpuppte sich als Volltreffer. Eine Überprüfung durch die Konstanzer Polizei ergab, dass gegen den Mann im Zusammenhang mit der Silvesternacht ein europäischer Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Köln wegen sexueller Übergriffe in Tateinheit mit Raub vorliegt. Der Verdächtige sitzt mittlerweile bei der Kantonspolizei in Frauenfeld in Auslieferungshaft. Er werde zügig überstellt, hieß es.