Wegen eines Brandes in einem Stromschaltkasten wurde das Sindelfinger Einkaufszentrum Breuningerland am Donnerstag evakuiert. Fünf Stunden standen Kunden und Mitarbeiter vor verschlossenen Türen.

Sindelfingen - Chaos hat am Donnerstag um die Mittagszeit rund um das Sindelfinger Breuningerland geherrscht. Kunden und Mitarbeiter standen frierend vor dem Haus, während die Feuerwehr das innen völlig dunkle Einkaufszentrum wegen eines Trafobrands entlüftete. Erst gegen 16 Uhr wurde der Gebäudekomplex für die Kunden wieder freigegeben. Bis dahin waren der Parkplatz sowie die Zufahrt von der Mahdentalstraße zum Breuningerland gesperrt. Auf den Straßen rund um das Einkaufszentrum stauten sich die Autos.

 

Rund fünf Stunden ging also gar nichts mehr im Einkaufszentrum – und das an einem Tag, der als einer der einkaufsstärksten im Jahr gilt. Mit 30 000 Besuchern hatte das Center-Management gerechnet. Doch die Kundschaft musste entweder draußen stand entweder vor verschlossenen Türen oder blieb zuhause, weil sie durch das Radio oder über die Internetangebote der Presse von dem Brand und dem Stromausfall erfahren hatten.

Mit zehn Feuerwehrfahrzeugen angerückt

Um kurz nach 11 Uhr hatte es im Untergeschoss des Einkaufszentrums an einem Stromtrafo gebrannt. Die Feuerwehr rückte mit zehn Fahrzeugen sowie 50 Leuten aus Sindelfingen, Böblingen, Darmsheim, Maichingen, Ehningen und Schönaich an. Rund 5000 Kunden und 500 Mitarbeiter mussten das Haus verlassen. Der Brand konnte zwar rasch gelöscht werden. Allerdings musste wegen der Rauchentwicklung der Gebäudekomplex entlüftet werden.

Durch den Brand war der Strom im gesamten Gebäudekomplex – auf rund 38 000 Quadratmeter Fläche – ausgefallen. Die Verkäuferinnen und Ladenbesitzer mussten vor dem Gebäude in der Kälte ausharren, denn lange Zeit wusste man nicht, ob die Techniker den Schaden noch am selben Tag beheben können oder das Breunigerland den ganzen Tag geschlossen bleiben würde. Auch der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer sowie der Kreisbrandmeister Guido Plischek eilten herbei und schauten sich den Schaden an.

Betroffen vom Stromausfall war auch die Mc-Donalds-Filiale beim Breuningerland. Auch dort ging nichts mehr. Weder die Kassen, noch die Fritteusen und Kaffeemaschinen funktionierten. Trotzdem wurde der Fastfood-Laden zum Treffpunkt für die Beschäftigten des Breuningerlandes, die sich in der dunklen Filiale – kein Licht brannte – aufwärmten.

Gegen 14.30 Uhr gab es wieder Strom

Gegen 13 Uhr verkündete ein Mitarbeiter auf dem Parkplatz vor dem Breuningerland den wartenden Mitarbeitern und Kunden, dass die Reparatur der Stromleitungen wahrscheinlich bis 15 Uhr daure. Dann könne wieder eröffnet werden. Es dauerte dann doch aber doch noch um einiges länger. Gegen 14.36 Uhr gab es wieder Strom. Bis alle technischen Anlagen wie Belüftung, Aufzüge und Rolltreppen jedoch wieder einwandfrei funktionierten, verging weitere Zeit. Um 15.55 Uhr konnte das Breunigerland wieder eröffnet werden.

Verletzt wurde bei dem Brand und der anschließenden Evakuierung niemand. „Es hat zu keiner Zeit Gefahr für Kunden, Mitarbeiter oder Rettungskräfte bestanden“, sagte Uwe Vinçon, der Sprecher der Böblinger Polizeidirektion. Doch er lobte das Center-Management für sein Krisenmanagement. „Aus Sicht der Polizei ist es richtig, lieber früher als zu spät zu evakuieren.“

Erhebliche Umsatzeinbuße

Für die Ladeninhaber bedeutet die fünfstündige Komplettschließung jedoch eine erhebliche Umsatzeinbuße. Wie hoch diese ist, konnte der Center-Manager Joachim Trender jedoch nicht sagen. „ Der Donnerstag in der Nachweihnachtszeit ist jedoch einer der absatzstärksten Tage im Jahr“, erklärte er. Von 16 bis 22 Uhr konnten die Kunden dann gestern noch einkaufen.

Das Sindelfinger Breuningerland gehört zum Stuttgarter Unternehmen Breuninger, das selbst einen 11 000 Quadratmeter großen Laden im Zentrum hat. Bewirtschaftet wird es von dem Unternehmen ECE. In der Shopping Mall gibt es 110 Läden.