Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

In Konstanz wurde tatsächlich einmal ein Kruzifix verhüllt, nachdem Lenk dort einen Brunnen eingeweiht hatte. Man wolle dem Gekreuzigten den Anblick ersparen, argumentierte der Münsterdekan. Und auch die sich im Konstanzer Hafen drehende Imperia zog mit einem Skandal in die Stadt ein, übrigens nicht über Land, sondern über den See. Sonst hätte der damalige CDU-Kulturbürgermeister wohl persönlich die Aufstellung verhindert. In einer Nacht- und Nebelaktion und gegen den Willen des Gemeinderats hatte Lenk die zehn Meter hohe Schönheit, die in der Linken ein Päpstlein und in der Rechten ein Kaiserlein hält, per Fähre angeliefert.

 

Längst ist Konstanz ohne die wenig pathetische, dafür umso offenherzigere Freiheitsstatue nicht mehr zu denken. Niemand würde das Wahrzeichen mehr hergeben. So ist es oft bei Lenks Streichen, die zunächst auf Probe aufgestellt werden, dann für einen Skandal sorgen und schließlich doch bleiben dürfen. „Jetzt müssen wir das Ding kaufen, sonst sind wir blamiert“, fasste einmal ein Kommunalpolitiker das Dilemma zusammen. Und oft werden die Lenk-Skulpturen wie in Konstanz zu einem echten Wirtschaftsfaktor. Der Bürgermeister von Lenks Heimatgemeinde Bodman-Ludwigshafen (Kreis Konstanz) stellte dies ohne Umschweife heraus. Seit sich an der Rathausfassade in der Lenk-Skulptur „Global Players“ Bundespolitiker wie Edmund Stoiber, Hans Eichel und Gerhard Schröder gegenseitig die Stange hielten, sei das Knöllchenaufkommen für falsches Parken um 5000 Euro gestiegen.

Nur Merkel bleibt mal wieder cool

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel, die den Mittelpunkt der nackten Herrenrunde bildet, nahm die Satire übrigens in gewohnter Gelassenheit. Zu Kunstwerken äußere sie sich nicht, hieß es seinerzeit aus dem Bundeskanzleramt. Andere haben es ohnehin schlimmer erwischt. So ließ Lenk dem Bild-Chef Kai Diekmann in einer Skulptur am Redaktionsgebäude der Berliner Tageszeitung „taz“ einen 15 Meter langen Penis wachsen. „Pimmel über Berlin“ nennen die bei Spitznamen stets findigen Hauptstädter das Kunstwerk heute.

AfD-Politiker hat Lenk noch nicht verewigt. „Eine Restsympathie muss schon sein“, sagt er. Ansonsten schafft er lieber in der Provinz. Zwei Dutzend Städte, vor allem im Südwesten, hat er beglückt. Und bald kommt auch Stuttgart an die Reihe. Eine Fassade in der Innenstadt habe er sich schon gesichert. Einige Details seien noch zu klären. Zum Inhalt nur so viel: es gehe um den Tiefbahnhof und – das ist klar – auch diesmal werde es „geschmacklos“.

Die Konstanzer Imperia als Wirtschaftsfaktor

In Konstanz wurde tatsächlich einmal ein Kruzifix verhüllt, nachdem Lenk dort einen Brunnen eingeweiht hatte. Man wolle dem Gekreuzigten den Anblick ersparen, argumentierte der Münsterdekan. Und auch die sich im Konstanzer Hafen drehende Imperia zog mit einem Skandal in die Stadt ein, übrigens nicht über Land, sondern über den See. Sonst hätte der damalige CDU-Kulturbürgermeister wohl persönlich die Aufstellung verhindert. In einer Nacht- und Nebelaktion und gegen den Willen des Gemeinderats hatte Lenk die zehn Meter hohe Schönheit, die in der Linken ein Päpstlein und in der Rechten ein Kaiserlein hält, per Fähre angeliefert.

Längst ist Konstanz ohne die wenig pathetische, dafür umso offenherzigere Freiheitsstatue nicht mehr zu denken. Niemand würde das Wahrzeichen mehr hergeben. So ist es oft bei Lenks Streichen, die zunächst auf Probe aufgestellt werden, dann für einen Skandal sorgen und schließlich doch bleiben dürfen. „Jetzt müssen wir das Ding kaufen, sonst sind wir blamiert“, fasste einmal ein Kommunalpolitiker das Dilemma zusammen. Und oft werden die Lenk-Skulpturen wie in Konstanz zu einem echten Wirtschaftsfaktor. Der Bürgermeister von Lenks Heimatgemeinde Bodman-Ludwigshafen (Kreis Konstanz) stellte dies ohne Umschweife heraus. Seit sich an der Rathausfassade in der Lenk-Skulptur „Global Players“ Bundespolitiker wie Edmund Stoiber, Hans Eichel und Gerhard Schröder gegenseitig die Stange hielten, sei das Knöllchenaufkommen für falsches Parken um 5000 Euro gestiegen.

Nur Merkel bleibt mal wieder cool

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel, die den Mittelpunkt der nackten Herrenrunde bildet, nahm die Satire übrigens in gewohnter Gelassenheit. Zu Kunstwerken äußere sie sich nicht, hieß es seinerzeit aus dem Bundeskanzleramt. Andere haben es ohnehin schlimmer erwischt. So ließ Lenk dem Bild-Chef Kai Diekmann in einer Skulptur am Redaktionsgebäude der Berliner Tageszeitung „taz“ einen 15 Meter langen Penis wachsen. „Pimmel über Berlin“ nennen die bei Spitznamen stets findigen Hauptstädter das Kunstwerk heute.

AfD-Politiker hat Lenk noch nicht verewigt. „Eine Restsympathie muss schon sein“, sagt er. Ansonsten schafft er lieber in der Provinz. Zwei Dutzend Städte, vor allem im Südwesten, hat er beglückt. Und bald kommt auch Stuttgart an die Reihe. Eine Fassade in der Innenstadt habe er sich schon gesichert. Einige Details seien noch zu klären. Zum Inhalt nur so viel: es gehe um den Tiefbahnhof und – das ist klar – auch diesmal werde es „geschmacklos“.