Die New Yorker Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Hollywood-Produzent wegen sexueller Übergriffe. Derweil hat sich eine frühere Assistentin von Harvey Weinstein gemeldet.

London - Eine ehemalige Assistentin des US-Filmproduzenten Harvey Weinstein hat nach eigenen Worten für ihr Schweigen über sexuelle Belästigung Geld erhalten. In einem Interview mit der „Financial Times“ (Montag/Ortszeit) berichtete Zelda Perkins, dass Weinstein Ende der 90er Jahre mehrmals nackt vor ihr herumgelaufen sei. Außerdem habe er sie um Massagen gebeten.

 

„Er verhielt sich so bei jeder Gelegenheit, wenn wir beide allein waren. Ich musste ihn häufiger morgens im Hotel wecken und er versuchte, mich in sein Bett zu ziehen“, sagte Perkins der Tageszeitung. Sie habe gekündigt, als ihr eine Kollegin von einem sexuellen Übergriff Weinsteins berichtete.

Weinstein bestreitet, Frauen zum Sex gezwungen zu haben

Nach Schilderung von Perkins erhielten die beiden Frauen von Weinsteins Anwälten ein Schweigegeld von 250 000 britischen Pfund (rund 281 000 Euro), als sie ihn anzeigen wollten. Außerdem sollen sie einen Vertrag unterschrieben haben, dass sie die Vorfälle vertraulich behandeln. Perkins wolle nach 19 Jahren ihren Vertrag öffentlichkeitswirksam brechen, um eine Diskussion über Geld und Macht anzuregen, sagte sie in dem Interview.

Nach der Polizei in New York und Los Angeles ermittelt seit Dienstag auch die New Yorker Staatsanwaltschaft gegen Weinstein wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe. Der Filmmogul soll neben Perkins noch mindestens acht weitere Frauen mit Schweigegeld davon abgehalten haben, an die Öffentlichkeit zu gehen. Weinstein bestreitet, Frauen zum Sex gezwungen zu haben.