Es ist soweit: Am Samstag beginnt die vielleicht letzte Veranstaltung im Skateboard Museum in Stuttgart, bevor sich die Türen für immer schließen.

Stuttgart - Früher war alles besser, heißt es immer. Und in diesem Fall sollte man nicht dagegen ankämpfen, sondern sich einfach darauf einlassen. Denn es geht um eine Retrosk8tive. Das ist eine Retrospektive aus Sicht der Skateboarder - in unserem speziellen Falle, der Stuttgarter Skateboarder der zweiten großen Skateboard-Welle in diesem Land. Mitte der 90er ist Skateboarding überall, auch in Stuttgart angekommen. Es sind Gruppierungen von Skatern entstanden, die regelmäßig skaten gehen und sich dabei mit Camcordern aufnehmen. Manche zum Spaß, manche um auf sich und ihr Skaten aufmerksam zu machen.

 

Dieser Zeitdokumente auf Zelluloid hat sich nun Stuttgarts bekanntester Skateboardfilmer Torsten Frank angenommen. Zusammen mit seinem Team hat er sich durch Stunden alten Materials auf VHS-Cassetten gearbeitet, um die Schmuckstücke der vergangenen Ära zu digitalisieren und neu zusammenzusetzen. Herausgekommen ist dabei seine persönliche Retrosk8tive mit dem Namen "Lost in VHS", eine Retrospektive eben aus der Sicht eines Skateboards, bzw. Skateboardfilmers. Mit an Bord sind dabei Legenden aus den alten Zeiten wie die Nötzel-Brüder oder das Stuttgarter Original Elmar "Eumel" Grühn, der inzwischen als Künstler in Südfrankreich lebt.

Ein guter Anlass für Erinnerungen

Das Projekt ist eine Art Zeitreise in vergangene, vielleicht auch bessere Tage. Vergessene Spots, also Treffpunkte die sich besonders gut zum Skaten eignen, wie der ehemalige Kleine Schlossplatz, der Skatepark unterhalb der ehemaligen Freitreppen (wegen der Lage in einer stillgelegten Tunnelröhre innerhalb der Szene liebevoll als "Gaskammer" betitelt) oder auch die kürzlich erst entfernten Red Banks in der Lautenschlagerstraße.

Wie dem auch sei, es ist ein Schwelgen in Erinnerungen an damals, deswegen ist die Location für die Premiere in vielerlei Hinsicht perfekt ausgewählt: Das Skateboard Museum Stuttgart, im ehemaligen Filmhaus. Das Museum verlässt uns Ende des Jahres in Richtung Berlin und viele werden es genauso vermissen wie die alten Zeiten. Ein guter Anlass also, um die Erinnerungen an alte Zeiten noch einmal gemeinsam aufleben zu lassen. Mit Protagonisten von damals und den nachkommenden Generationen - wie der heutigen. Zusammen ein letztes Mal im Skateboardmuseum Stuttgart feiern und den Spirit leben.

Am Samstag, den 24. November 2012 um 20 Uhr ist es soweit, die vielleicht letzte Veranstaltung im Skateboard Museum beginnt, bevor sich die Türen für immer schließen. Keep on rollin'.