Vier Jahre nach der Premiere hat die VW-Tochter ihren robusten Verkaufsschlager überarbeitet: den Yeti. Äußerlich wurde nur wenig verändert.

Der Yeti, das behaarte Fabelwesen aus dem Himalaja, wird als wilder Schneemensch dargestellt. Auf ein Auto übertragen würde einem da zunächst ein voll geländegängiger Alleskönner in den Sinn kommen. Dem ist jedoch nicht so. Denn obwohl Skoda dem 4,22 Meter langen Auto zur Modellpflege eine zusätzliche spezielle Fassung fürs Gelände spendiert hat, ist der Yeti weiterhin eher in der zivilisierten Welt zu Hause.

 

Die sogenannte Outdoor-Version mit Kunststoff-Unterbodenschutz eignet sich für ausgewaschene Waldwege, kommt aber wegen der geringen Bodenfreiheit von 18 Zentimetern und einer fehlenden Geländeuntersetzung bald an ihre Grenzen. Drückt man die Offroad-Taste, werden alle Sicherheitssysteme auf unbefestigten Untergrund getrimmt, Berganfahr- und Abfahrassistenten erleichtern die Fahrt bei starken Steigungen und Gefällstrecken. Eine erstmals im Yeti erhältliche Rückfahrkamera ist mehr für die engen Parkplätze des Großstadtdschungels bestimmt.

Nur behutsame Neuerungen im Design

Am äußeren Erscheinungsbild haben die Designer der tschechischen VW-Tochter nur behutsame Neuerungen vorgenommen. Angesichts von mehr als 280 000 verkauften Einheiten in den vergangenen vier Jahren ist das wenig verwunderlich. Vorn sind die typischen runden Nebelscheinwerfer von ihrem Platz zwischen Kühlergrill und Frontscheinwerfer nach unten gewandert, wobei sich ihre kreisrunde Form in ein Rechteck verwandelt hat. Unter den kantiger wirkenden Scheinwerfern scheint erstmals ein schmaler LED-Streifen als Tagfahrlicht. Die Grundform der Karosserie bleibt bestehen, einige Linien wurden etwas nachgeschärft. Das steile Heck und die hohe Sitzposition gelten weiterhin als wesentliche Erkennungsmerkmale des Golf-großen, hochbeinigen Kompaktwagens.

Der Innenraum ist gut verarbeitet, zahlreiche Ablagemöglichkeiten machen den Yeti auf den zweiten Blick noch geräumiger, als er ohnehin schon ist. Vom nur einen Zentimeter kürzeren Hochdachkombi Roomster wurde die variable zweite Reihe übernommen: Drei einzeln verstellbare Sitze lassen sich sowohl verschieben als auch komplett herausnehmen. So kann das Fassungsvermögen des Kofferraums von 510 Litern bis auf 1760 Liter gesteigert werden. Sieben unterschiedliche Motorisierungen stehen zur Wahl - zum einen drei Benziner mit einem Leistungsspektrum von 77 kW (105 PS) bis 118 kW (160 PS), die auch in Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe verfügbar sind. Noch größer ist die Vielfalt bei den Dieselmotoren: Hier werden vier Varianten angeboten, die zwischen 77 kW (105 PS) und 125 kW (170 PS) leisten.

Auf ersten Testfahrten machte der Zweiliter-Diesel mit 81 kW (110 PS) eine besonders gute Figur: Kräftig im Antritt und ruhig auf der Autobahn passt dieser Yeti zu der geschmeidigen Lenkung und dem sorgfältig abgestimmten Fahrwerk. Sein Normverbrauch wird vom tschechischen Hersteller mit 5,1 Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometern angegeben. Das entspricht einem CO 2 -Ausstoß von 132 Gramm pro Kilometer. Der aufgefrischte Yeti läuft im Skoda-Zweigwerk Kvasiny vom Band, das ursprünglich für den Bau kleinerer Serien und Nischenmodelle vorgesehen war. Heute fertigen dort 4500 Skoda-Werker außer dem Yeti den geräumigen Roomster und das Flaggschiff der Marke, die Superb-Baureihe. Am 7. Dezember rollt der aufgefrischte Yeti zu den deutschen Händlern. Der Einstiegspreis liegt bei 18 990 Euro für den 1.2 TSI, günstigster Allradler ist der 1.8 TSI für 23 590 Euro. Für die Outdoor-Variante müssen nur jeweils 200 Euro mehr bezahlt werden.