Wenn Studenten abends in der Kneipe zusammen sitzen, geht es gern feucht-fröhlich zu. Wenn aber Studenten zusammen sitzen, die Weinbau studieren, setzen die noch einen drauf: Die trinken nicht nur Alkohol, sondern überlegen sich auch gleich, was für Spirituosen sie selbst entwickeln könnten.

 

Der schwäbische Whisky war also zunächst nur eine Schnapsidee von Marcus Hofmeister. Inzwischen hat er zu Ende studiert, der erste Versuch ist in die Hose gegangen, aber seit drei Jahren ist der Whisky aus Fellbach so gefragt, dass Hofmeister damit mehr als 50 Prozent seines Umsatzes macht (ursprünglich bestand das Hauptgeschäft aus Wein und Obstler).

Endlich ein Whisky, den man trinken kann, sagen die einen. Die anderen, die seit jeher die schottische Variante bevorzugen, mögen ihn nicht. Hofmeisters schottische Kollegen trocknen ihr Malz über Torffeuer. „Daher kommt der phenolartige, torfige Geschmack“, sagt Hofmeister. Sein Whisky sei eher fruchtig. Er schätzt, dass in Süddeutschland fünfzig Kleinbrenner Whisky herstellen.

Hofmeister bezieht alle Zutaten aus der Region. Selbst die Holzfässer, in dem der Kornschnaps mindestens drei Jahre lagert, sind Barriquefässer von Fellbacher Winzern. Das Getreide stammt aus Oppenweiler im Murrtal. Das sind schließlich die Voraussetzungen, dass Hofmeister seinen Whisky neben seinen Obstbränden auf der Slow-Food-Messe bewerben darf.