Eine eigene Ausbildung für Kommunikationsexperten in Online-Netzwerken gibt es noch nicht.

Jugendliche bloggen, twittern und posten, bis ihr Computer glüht. Auch Unternehmen haben das Web 2.0 für sich entdeckt: Laut einer Umfrage des IT-Dachverbands Bitkom unter 1500 Firmen beschäftigt im Schnitt jedes zehnte Unternehmen in Deutschland Mitarbeiter, die sich gezielt um die Aktivitäten im Web 2.0 kümmern. Da dauerte es nicht lange, bis sich ein eigenständiges Berufsbild herauskristallisierte: der Social Media Manager. „Sie koordinieren und überwachen die Aktivitäten in sozialen Netzen wie etwa Facebook, Xing, Blogs, Twitter, You Tube oder Flickr”, sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Das heißt: Die zuständigen Kommunikationsexperten müssen das Internet durchforsten und jede Plattform, auf der sich User über das Unternehmen unterhalten, beobachten. Wenn beispielsweise ein Produkt nicht richtig funktioniert, findet man Kommentare dazu schneller online als beim eigenen Kundenservice.

Natürlich hat nicht jedes Unternehmen ein Budget für ausgewiesene Social Media Manager, sondern ein Mitarbeiter betreut Recruiting, Marketing und Presse in Personalunion. „Das Berufsbild ist noch zu neu, um klare Vorgaben zu definieren”, meint Tobias Arns, Referent für Social Media & Web 2.0 beim Bitkom. Entsprechend schwer sei es, die richtigen Leute zu finden, denn neben den Online-Kenntnissen müssen sie die Unternehmenswelt genau kennen.

Social Media Manager haben in der Regel ein Studium abgeschlossen. Neben Kommunikationswissenschaftlern bringen auch Betriebswirte mit Marketing- oder PR-Wissen sowie Sozial- oder Sprachwissenschaftler gute Voraussetzungen mit. „SocialMedia-Experten müssen keine Programmierer sein”, findet Kempf, „aber sie sollten über die Entwicklungen im Bereich der IT- und Kommunikationstechnologien gut informiert sein.”