Ein 43-Jähriger ist am Montag in Ulm zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er seinen sechsjährigen Sohn mit Kohlenmonoxid eines Holzkohlegrills umgebracht hat.

Ulm - Weil er seinen sechs Jahre alten Sohn mit Kohlenmonoxid von einem Holzkohlegrill getötet hat, ist ein 43 Jahre alter Mann in Ulm wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Ulm sah es am Montag nach Angaben eines Sprechers als erwiesen an, dass der Mann heimtückisch und aus Verzweiflung über die Trennung von seiner Frau gehandelt habe. Er habe das Kind als Mittel benutzen wollen, um sich an seiner geschiedenen Frau zu rächen, nachdem ihr das Sorgerecht zugesprochen worden war.

 

Das Gericht schloss sich mit dem Strafmaß dem Antrag der Staatsanwaltschaft an. Niedrige Beweggründe stellte die Kammer nicht fest, hieß es. Laut Urteil hatte der Mann das Kind im Juli 2016 im Schlafzimmer seiner Wohnung in Munderkingen in der Nähe von Ulm mit Absicht dem tödlichen Gas ausgesetzt.

Der Vater wollte sich selbst auch töten. Er war leblos gefunden und dann von Ärzten gerettet worden. Das Gericht sah den Vorsatz als erwiesen an, weil der Mann das Zimmer luftdicht abgeschlossen hatte. So legte er einen Teppich vor den Türschlitz, klebte das Schlüsselloch zu und stellte den glühenden Holzkohlegrill in das Zimmer, nachdem das Kind eingeschlafen war.

Die Verteidigung hatte auf Totschlag plädiert und sich für eine Freiheitsstrafe nicht unter zwölf Jahren ausgesprochen. Demnach hatte der Mann in völliger Verzweiflung darüber gehandelt, den Sohn als Mittelpunkt seines Lebens zu verlieren. Er habe nicht allein das Kind, sondern auch sich selbst töten wollen.