Rund 200 Menschen haben am Samstag in Stuttgart an der Solidaritätsdemonstration für die Bevölkerung im Gazastreifen teilgenommen. Abseits der Demonstration kam es zu einer rechtsextremen Provokation. Die Veranstaltung verlief jedoch friedlich.

Stuttgart - Während in den vergangenen Wochen mehr als 2000 Demonstranten aufgrund des Konflikts zwischen Palästinensern und Israel auf die Straße gegangen sind, zogen am Samstag lediglich knapp 200 Menschen durch Stuttgart. Ein Grund für die geringe Teilnehmerzahl könnte die politische Richtung des Protestzugs gewesen sein. Neben dem Palästinakomitee Stuttgart findet sich auf der Liste der Unterstützer unter anderem die Deutsche Kommunistische Partei (DKP).

 

Unter dem Motto: „Stoppt den Krieg gegen Palästina“ zogen die Demonstranten am Samstag gegen 14.30 Uhr von der Lautenschlagerstraße aus Richtung Schloss- und Rotebühlplatz. Erdo Bulut vom Bündnis Offener Treff gegen Krieg und Militarisierung, einer der Veranstalter, erklärte: „Wir haben mit den vorherigen Palästina-Demos nichts zu tun und haben diese kritisiert.“ Bulut betonte, es handle sich um eine politisch linke Veranstaltung mit dem Thema Palästina. Zu Beginn der Demonstration wiesen die Veranstalter per Lautsprecher darauf hin, dass nationale sowie religiöse Symbole unerwünscht seien.

Rechtsextreme Provokation

Abseits des Protestzugs kam es immer wieder zu Zwischenfällen. Eine Frau, die sich mit israelischer Flagge den Demonstranten entgegenstellte, wurde aufgefordert zu gehen. Sie weigerte sich und schüttete einem der Aktivisten heißen Kaffee ins Gesicht. Bei der Kundgebung am Rotebühlplatz zeigte dann ein Passant den Hitlergruß. Der Mann wurde daraufhin von der Polizei abgeführt.

„Die bisherigen Demos wurden von der Palästinensischen Gemeinde und Gemeinschaft organisiert und hatten somit auch einen religiösen Hintergrund“, sagte eine der Teilnehmerinnen, die sowohl den Protestzug am Samstag als auch die vorherigen Veranstaltungen besucht hatte. Es sei schade, dass sich dieser Protest von der Religion abgrenze. „Das gehört nun mal dazu.“

Protest verläuft friedlich

Die Veranstalter verkündeten zudem: „Wir bitten die Unterstützer der islamfeindlichen Plattform PI-News sich unserer Demo nicht anzuschließen.“ Nach Angaben der Polizei verlief der Protest, abgesehen von den beiden Vorfällen, friedlich.