Das Ditzinger Unternehmen Trumpf mietet die Dienstvilla des Landes nahe der Solitude an und richtet dort ein Schulungszentrum ein. Ministerpräsident Winfried Kretschmann wollte nicht in dem repräsentativen Domizil im Grünen leben.

Stuttgart - Nach mehr als einem Jahr Leerstand wird in die offizielle Dienstvilla des Ministerpräsidenten auf der Solitude bald neues Leben einziehen. Wie das  Finanz- und Wirtschaftsministerium am Dienstag auf Anfrage bestätigte, hat das Ditzinger Maschinenbauunternehmen Trumpf die Staatsimmobilie zum 1. Januar 2013 angemietet. Nach Angaben eines Sprechers des weltweit tätigen Unternehmens wird aus der Dienstvilla ein internes Schulungszentrum. „Wir brauchen für unsere Schulungen zusätzliche Kapazitäten, da bot sich die Villa an“, so der Sprecher. Bereits im Februar werde der Seminarbetrieb beginnen, bis dahin werde die Villa eingerichtet, ein Umbau sei nicht erforderlich.

 

Nach Ministeriumsangaben wurde der Mietvertrag befristet bis 2016 abgeschlossen, also bis zum Ende der Legislaturperiode. Denn nach der nächsten Landtagswahl soll der dann gewählte Ministerpräsident wieder die Wahl haben, auf der Solitude zu wohnen. Winfried Kretschmann hat sich entschieden, keine gut 3000 Euro Kaltmiete für ein repräsentatives Domizil auszugeben, sondern zwischen Sigmaringen-Laiz und Stuttgart zu pendeln und sich bei Bedarf mit einem Übernachtungszimmer in der Villa Reitzenstein zu begnügen. Der frühere Ministerpräsident Günther Oettinger war als letzter Mieter im Sommer 2011 aus der Villa ausgezogen. Mangels Interesse seines Nachfolgers Stefan Mappus hatte er über seine Amtszeit hinaus auf der Solitude gewohnt.