Bei den anhaltend hohen Temperaturen ist Abkühlung gefragt.

Stuttgarter Norden - Am Freitag hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) auf dem Schnarrenberg 38,8 Grad Celsius gemessen – der bislang höchste registrierte Wert in Stuttgart seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. Nach Angaben des DWD gab es im Juli in Baden-Württemberg 229 Stunden Sonnenschein, mit 20,9 Grad lag die Durchschnittstemperatur mehr als drei Grad über dem langjährigen Mittelwert. Abkühlung haben viele Menschen auch im Stuttgarter Norden in den Freibädern gesucht.

 

Die Rekordhitze habe sich natürlich auch im Freibad des ASV Botnang bemerkbar gemacht, sagt der Verwaltungsleiter Peter Schnirring. „Wir hatten sehr hohe Umsätze am vergangenen Wochenende.“ Der Sommer sei bisher insgesamt sehr gut gelaufen im ASV-Quell. „Wir haben schon jetzt 40 Prozent mehr Einnahmen als im gesamten letzten Jahr“, so Schnirring. Für den Verein sei dies aber auch sehr wichtig, angesichts der hohen Kosten, die das Freibad verursache. Auf mehr als 20 000 Euro schätzt er die Summe, die vor dem Saisonstart dieses Jahr in die Technik investiert wurde, hinzu kommen noch die laufenden Kosten. Ein Mehraufwand entstehe durch die hohen Besucherzahlen vor allem bei der Badeaufsicht, wo mehr Personal im Einsatz sei, um die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten.

Auch im benachbarten Freibad des MTV Stuttgart hinterlassen die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen ihre Spuren – im Positiven wie im Negativen. „Von den Umsatzzahlen können wir zufrieden sein, denn wir verzeichnen eine Steigerung gegenüber dem letzten Sommer“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer des MTV Peter Kolb. Allerdings kämen seit Beginn der Sommerferien trotz des tollen Wetters deutlich weniger Badegäste als vor den Ferien. Genaue Besucherzahlen könne er aber nicht nennen, da Mitglieder unter der Woche ab 13 Uhr freien Eintritt haben und deshalb nicht gezählt werden. Den Spiel- und Liegewiesen des Vereins bekomme die Sommerhitze hingegen weniger, sagt Kolb: „Sie fangen langsam an zu vertrocknen.“

Mehr als 50 Prozent mehr Gäste im Höhenfreibad

Auch beim SSV Zuffenhausen sind die Verantwortlichen mit dem bisherigen Verlauf der Freibadsaison sehr zufrieden. Nach den sehr unglücklichen zurückliegenden Jahren gehe es wieder bergauf, sagt der Bädle-Abteilungsleiter Reinhold Krause. Wie viele Gäste dieses Jahr schon auf der Schlotwiese baden waren, kann allerdings niemand so genau sagen. „Wir haben nur die Umsatzzahlen parat. Aber die sind im Juli und auch im August wesentlich besser als im Jahr 2014“, sagt Schwimmmeister Dieter Kugler. Reinhold Krause hofft auf jeden Fall, dass es weiterhin so heiß bleibt. Die Saison endet im Bädle am Sonntag, 13. September – Mitglieder können mindestens eine Woche länger ins kühle Nass springen.

Wenn am 13. September auch im Höhenfreibad Killesberg für dieses Jahr Schluss ist, werden die Bäderbetriebe Stuttgart eine positive Bilanz ziehen können. Bis zum Montag, 10. August, seien insgesamt 715 890 Gäste in die fünf städtischen Freibäder geströmt. Zum Vergleich: In der gesamten vergangenen Saison waren es nur 555 381 Besucher. „Im Höhenfreibad haben wir bislang 131 912 Badegäste gezählt. Das ist zu diesem Zeitpunkt im Vergleich zum Jahr 2014 eine Steigerung von 50,68 Prozent oder 44 368 Besucher“, sagt Anita Grube, die stellvertretende Geschäftsführerin der Bäderbetriebe. Natürlich liege das vor allem am Wetter. Aber auch die Steigerung der Attraktivität durch den neuen Strömungskanal und den Wellenball haben sich in den Besucherzahlen bemerkbar gemacht.