Seifenkistenbauen, Ausflüge zum Killesberg und in den Wald, Tennis spielen oder ein Besuch beim VfB: In den Sommerferien in Ditzingen, Korntal-Münchingen und Hemmingen war für Kinder einiges geboten. Nicht alles fand jedoch Anklang.

Strohgäu - Aufatmen bei so manchen Eltern, etwas Unmut bei den Kindern: Am Montag beginnt wieder der Schulalltag, die Ferien sind vorbei. Um die Kinder sechs Wochen lang bei Laune zu halten, hatten die Kommunen im Strohgäu ein Ferienprogramm erstellt, das jedoch durchwachsen angenommen worden ist.

 

In Ditzingen begann das Ferienprogramm traditionell mit der zweiwöchigen Kinderspielstadt Ditziput, an der in diesem Jahr 280 Kinder teilgenommen haben. „So viele wie noch nie“, sagt Roger König, der Leiter der Stadtjugendpflege Ditzingen. Die letzten zwei Wochen boten die Stadt und örtliche Vereine, Parteien und Privatpersonen ein Ferienprogramm mit rund 50 Angeboten für Sieben- bis Zwölfjährige an, etwa 280 Kinder nahmen daran teil. Den Veranstaltern in Ditzingen fiel dabei auf, dass in diesem Jahr viele Eltern sehr kurzfristig geplant haben. „Bei vier Angeboten haben sich zur ersten Anmeldefrist so wenig Kinder angemeldet, dass wir diese absagen mussten“, sagt König. Eine Nachmelderunde sowie die Möglichkeit, sich am Tag der Veranstaltung vor Ort anzumelden, seien jedoch rege genutzt worden, sagt König.

Fortsetzung beim Hafenscherbenfest

Die Angebote der letzten Ferienwoche hingegen seien ausgebucht gewesen. Jedoch hätten hier einige Kinder unentschuldigt gefehlt. „Eine Unsitte, die leider immer wieder dazu führt, dass Kinder von Wartelistenplätzen nicht mehr rechtzeitig nachrücken konnten“, sagt König.

Ein Höhepunkt der letzten Woche war in diesem Jahr eine zweitägige Holzbauaktion für das Ditzinger Hafenscherbenfest, die auch bei dem Fest selbst nochmals angeboten wird: 2000 Meter Dachlatten sollen im Ditzinger Schlossgarten zu mehreren Bauten wie einer Rutsche, einer Brücke für die Wasserspiele, und einem Baumhaus verbunden werden.

Handwerklich ging es an den letzten Tagen auch im Astergarten in Hemmingen zu. Am Freitag haben die Kinder Seifenkisten gebaut. Als Materialien dienten Obstkisten, ausrangierte Regale, Schreibtische und Stuhlrollen. „Die Kinder wollten unbedingt etwas auseinanderhauen“, sagt Georg Adam, der Leiter des Kinder- und Jugendhauses Astergarten. „Sie hatten dann selbst die Idee zu den Seifenkisten.“

Unzuverlässigkeit verärgert die Anbieter

Acht Angebote hatten die Ferienspiele in Hemmingen im Programm. Das Brettchenweben des Obst- und Gartenbauvereins musste aber mangels Teilnehmern abgesagt werden. „Die Resonanz in diesem Jahr war mäßig“, sagt Adam. Rund 150 Kinder hätten in diesem Jahr teilgenommen, schätzt er. „Allein das Tennis-Camp war so beliebt wie nie.“ Er hoffe auf mehr Angebote und Teilnehmer im nächsten Jahr.

In Korntal-Münchingen gab es für die Kinder 26 Angebote während der Sommerferien. „Wir waren unter anderem am Killesberg, bei einer Stadionführung des VfB, haben mit den Kindern gebastelt und gekickt“, sagt Matthias Rees, der Leiter der Abteilung Jugend und Integration. 99 Kinder haben an den Angeboten teilgenommen, rund 30 weniger als im Vorjahr. „Früher habe ich Flyer drucken lassen und an die Kinder verteilt“, sagt er. „Dann kamen zwar viele Anmeldungen, aber es sind auch viele Kinder nicht zu den Terminen erschienen“, sagt Rees. Allein mit der Bekanntgabe in den lokalen Zeitungen und dem Amtsblatt erreiche er allerdings nicht alle Kinder. „Ich bin mir noch nicht sicher, wie unsere Werbestrategie im nächsten Jahr aussehen wird“, sagt er.