Im Sommerrain kehrt keine Ruhe ein: Die Warnanlage hat am Freitag über mehrere Stunden einen Dauerhupton von sich gegeben. Die Ursache war vermutlich ein Defekt an der Anlage, der aber nicht gefunden wurde.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Im Sommerrain kehrt keine Ruhe ein: Am Freitag hat es wieder Ärger wegen der Warnanlage gegeben, die zum Schutz von Gleisarbeitern aufgestellt ist. Anwohner meldeten, dass die Signalanlage einen Dauerton von sich gegeben habe. Einmal habe sie von 9 Uhr an eine Dreiviertelstunde lang getrötet, dann wieder von 12 Uhr an etwa 95 Minuten lang, dazwischen mehrfach für fünf Minuten. Um kurz vor 14 Uhr soll die Anlage dann wieder zum mehrstündigen Dauerton angehoben haben. Eigentlich soll die Rottenwarnanlage Arbeiter – die in sogenannten Rotten an den Schienen zugange sind – schützen, indem sie einzelne Warntöne ausstößt, wenn ein Zug heranfährt, so ein Bahnsprecher.

 

Wegen der Anlage gibt es seit nunmehr einer Woche Ärger. In der Nacht zum Samstag hatten sich Anwohner über die neu eingerichtete Baustelle aufgeregt, weil die Warntöne sie aus dem Schlaf rissen. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite hatten die Bahnarbeiter Probleme mit Saboteuren, die an der Anlage manipuliert hatten. Einmal wurde sie ausgesteckt, ein zweites Mal eine Verbindung verändert, was dann ebenfalls in einem Warnton resultierte. Die Anlage schaltet auf Dauerhupen, wenn etwas verändert wird. Diese Programmierung gibt es, weil es im Falle einer Störung als sicherer angesehen wird, dass ein Signalton auf eventuelle Gefahren hinweist, als wenn kein Signalton ertönt.

Ein technischer Defekt verursacht die Beschallung

Das Dauergeräusch am Freitag sei vermutlich durch einen technischen Defekt verursacht worden, sagte ein Sprecher der Bahn: „Wir können die Ursache aber nicht benennen.“ Der Bundespolizei lagen keine Informationen vor, dass erneut jemand versucht hätte, die Anlage verbotenerweise lahmzulegen. Die Arbeiter könnten trotz der Störung weiterarbeiten. Das Gleis, an dem sie arbeiten, sei gesperrt. Das Signal soll sie darauf aufmerksam machen, dass auf dem Gleis daneben ein Zug vorbeifährt. Dadurch soll verhindert werden, dass die Arbeiter beim Verlassen der Baustelle unachtsam auf ein anderes Gleis treten. Laut Bahn sei es daher aus Sicherheitsgründen kein Problem, wenn das Signal dauerhupt.

Die Beschwerden der Anwohner hatten inzwischen zur Folge, dass ein Mitarbeiter des Eisenbahnbundesamts nach Bad Cannstatt kam und die Lautstärke maß. Dabei stellte sich heraus, dass die Hupen in der Tat zu laut eingestellt waren. Eine Anweisung, die Lautstärke zu ändern, habe aber am Freitag noch nicht vorgelegen. Daher hupe die Anlage in der anfangs eingestellten Lautstärke weiter.

Wenn die Arbeiten – abgesehen von der Störung an der Warnanlage – ansonsten wie vorgesehen vorangegangen sind, sollen sie laut Bahn in der Nacht zum Samstag abgeschlossen sein.