In der Sommerschule des Königin-Charlotte-Gymnasiums geben Oberstufenschüler den Jüngeren Nachhilfe.

Möhringen - Eine Woche vor Beginn des neuen Schuljahres herrscht in den Räumen des Königin-Charlotte-Gymnasiums (KCG) schon wieder Unterrichtsstimmung. Mathe, Deutsch, Englisch, Französisch, Latein und Physik stehen auf dem Stundenplan der sogenannten Sommerschule. Der wesentliche Unterschied zum normalen Schulbetrieb: die Schüler werden von Schülern unterrichtet.

 

Für jeweils 90 Minuten gibt ein Oberstufenschüler einem Mädchen oder Jungen aus der Unter- oder Mittelstufe Einzelunterricht. „Ich kann mir vorstellen, dass die Schüler von anderen Schülern besser lernen können, weil sie ihre Probleme ganz anders verstehen können“, sagt Marie Tröster, die das Projekt als Lehrkraft betreut.

Große Nachfrage in Mathematik

Die Sommerschule findet in diesem Jahr zum ersten Mal am KCG statt. Beim Geschwister-Scholl-Gymnasium in Sillenbuch hat sich das Prinzip schon bewährt. Von Montag bis Freitag sind 16 Oberstufenschüler als Nachhilfelehrer im Einsatz. Gemeinsam unterstützen sie die 31 Sommerschüler der Klassen fünf bis neun. Der Unterricht ist auf die erste und letzte Woche der Sommerferien aufgeteilt. „Die Sommerschule soll dabei helfen, dass die Schüler gestärkt und voller Motivation ins neue Schuljahr starten können“, erklärt Tröster.

Die meisten Sommerkurse wurden im Fach Mathematik gebucht: 16 Schüler hatten darin Nachholbedarf. „Ich kriege direkt gesagt, ob etwas richtig oder falsch ist – das hilft mir sehr“, sagt einer der Nachhilfeschüler. Was genau ein Schüler verbessern muss, erfahren die sogenannten Mentoren von den jeweiligen Fachlehrern. Für das Übungsmaterial stehen den Mentoren die Lehrbücher zur Verfügung. Darüber hinaus geben sie auch Hausaufgaben auf. Für ihr Engagement in der Sommerschule bekommen die Schüler 15 Euro pro Unterrichtseinheit und ein Zertifikat über ihr soziales Engagement. „Ich gebe sonst auch Nachhilfe, da bietet es sich an, dass ich auch hier den Schülern helfe“, sagt Jason Roy, Mentor für das Fach Mathematik.

Schüler verstehen Probleme besser

Die jüngeren finden es gut, ausnahmsweise mal von älteren Schülern unterrichtet zu werden. „Lehrer erklären immer auf die gleiche Art und Weise. Meine Mentorin hat es selbst erst lernen müssen und deshalb mehr Verständnis“, erzählt eine Schülerin, bei der es in Englisch etwas hapert. Wenn am Montag das neue Schuljahr startet, stehen am Königin-Charlotte-Gymnasium allerdings wie gewohnt die Lehrer wieder vorne am Pult.