Literatur, Comedy, Wissenschaft: Allenthalben wird geslammt, was das Zeug hält, aber es gibt nur einen einzigen Song Slam in Stuttgart. Dessen Organisator Markus Vogt spricht mit kopfhoerer.fm über das Konzept und gibt Tipps für erfolgreiches Songslammen.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Überall wird geslammt, was das Zeug hält: Poetry Slam, Science Slam, Song Slam. Und die Hallen sind voll. Auch in Stuttgart. Auch beim vergleichsweise jungen Konzept des Song Slam. Allerdings gibt es aktuell nur einen einzigen Song Slam in der Landeshauptstadt.

 

Markus Vogt, bekannt als Musiker (Häns Dämpf), OB-Kandidat und Tübinger Gemeinderat, lädt fünf Mal pro Jahr ins Kulturzentrum Merlin in Stuttgart - am Freitag ist es das nächste Mal soweit. Wir haben uns mit dem 29-Jährigen über das Konzept Song Slam unterhalten - und aus ihm ein paar Tipps für erfolgreiches Song-Slammern herausgekitzelt.


Das Konzept Song Slam ist, zumindest in Stuttgart, noch vergleichsweise jung.
2012 hatte ich meinen ersten Slam, lustigerweise am selben Tag wie Thomas Geyer. Der hat ja auch eine Weile lang Song Slams organisiert.

Heute ist Geyer Slam-mäßig nur noch mit Poetry Slams unterwegs und du hast das Stuttgarter Song-Slam-Monopol. Dabei läuft das doch ziemlich erfolgreich, oder?
Die Slams waren eigentlich immer voll. Das ganze Konzept ist ja deutlich jünger als Poetry Slams, das ist noch im Kommen. Ich habe das damals ja geklaut ...

Wie jetzt?
Vor 2012 gab es hier in der Gegend nur in Karlsruhe einen Song Slam, ich selbst war bei Slams in Dresden, Hamburg und Lübeck. Vom Veranstalter dort habe ich mir ein bissen das Konzept abgeschaut.

Worauf legst du bei deinen Veranstaltungen wert?
Mir gefällt es, wenn es den Leuten nicht nur ums Gewinnen geht, das wird sonst schnell so verbissen. Deshalb gibt es bei meinen Slams nur Lebensmittel aus dem Nudelsieb zu gewinnen. Wichtig ist mir auch das Zufallselement. Wer gewinnt, entscheidet eine spontan zusammengestellte Publikumsjury.

Und was muss man tun, um die zu überzeugen?
Wenn man bei einem Slam als Erster spielt, hat man sicher einen kleinen Nachteil. Ich müsste das mal statistisch auswerten ... ansonsten kann man sagen, dass entweder lustige Songs ziehen oder typische Singer/Songwriter-Liebeslieder. Was besser ankommt, dafür gibt es aber keine Regel. Ich hatte ja schonmal Schmutzki auf einem meiner Slams ...

Nicht die typische Song-Slam-Band.
Ja, aber auch das mag ich - wenn nicht nur Solisten auf der Bühne stehen. Schmutzki sind damals übrigens Zweiter geworden.

Und auf welches Publikum trifft man bei einem Song Slam?
"Jung und hip" würde ich sagen, jung aber nicht zwingend. Und das Merlin hat ja auch einige Stammgäste. Es gibt da schon eine Szene, übrigens auch unter den Musikern.


12. Song Slam - Freitag, 26. September im Kulturzentrum Merlin, Augustenstraße 72, Stuttgart-West. Beginn 20.30 Uhr, Tickets im Vorverkauf 5, an der Abendkasse 7 Euro. Mit dabei: Fox Named King, Sunshine Inc., Miriam Skowronek, Lukas Meister, Aaron Guit, Open Tune


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