Die SBR und der Sonnenbergverein wollen für die Aktion „Mach’s rund“ werben.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Stuttgart-Möhringen - Viele Menschen im Stadtteil fragen sich, wie es mit dem Bonus-Markt an der Laustraße weitergeht. Kein Wunder also, dass der Vorsitzende Stephan Bischoff das Thema bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Sonnenberg-Vereins aufs Tapet brachte. Die Besitzverhältnisse seien nicht ganz einfach. Zudem mache der Laden „Miese“, weil die Verkaufsfläche sehr klein sei. „Aktuell ist der Fortbestand unseres Bonus-Markts aber nicht gefährdet“, betonte Bischoff. Wie lang es dabei bleibe, könne jedoch niemand sagen. Bischoff forderte die Anwesenden dazu auf, das Angebot häufiger zu nutzen. „Sonst ist Sonnenberg irgendwann ein reiner Wohnstadtteil“, so der Vereinsvorsitzende.

 

Manfred Kaul, der Geschäftsführer des gemeinnützigen Unternehmens SBR, sieht es genauso. Die im Jahr 2011 auf Bundesebene verabschiedete Instrumentenreform habe finanzielle Einbußen für Unternehmen wie die SBR mit sich gebracht. Das treffe auch die Bonus-Märkte. Insbesondere für kleine Läden sei die Situation damit schwieriger geworden. Sonnenberg sei ein Mikro-Standort.

„Jeder kann sich für den Erhalt eines Standorts engagieren“

Auf die Frage, ob er an den Fortbestand des Ladens an der Laustraße glaube, antwortet Kaul: „Das ist keine Frage des Glaubens. Man muss sich die Zahlen anschauen.“ Er sei bemüht, auch kleine Standorte zu erhalten. Allerdings müsse er als Unternehmer auf den Rückgang der Fördermittel reagieren. Doch auch der SBR-Geschäftsführer betont, dass der Laden aktuell nicht gefährdet sei. „Die Situation ist völlig unaufgeregt“, sagt Kaul. Er ergänzt aber auch: „Es wird immer mühseliger. Man muss was tun für den Erhalt kleinerer Läden.“ Darum arbeitet das gemeinnützige Unternehmen mit dem Sonnenberg-Verein zusammen. „Herr Bischoff und ich sind im regen Kontakt“, sagt Kaul. Die Aktion „Mach’s rund“ soll helfen. Hintergrund ist, dass die Kunden an der Kasse gefragt werden, ob aufgerundet werden darf. Die „Mikrospenden“, wie Kaul es formuliert, kommen den Bonus-Märkten selbst zugute. „Die Menschen können sich für den Erhalt eines Standorts engagieren“, sagt der Geschäftsführer.

Auch andere Lebensmittelmärkte haben das System für sich entdeckt. Nur sammeln sie meistens für ein soziales Projekt. „Wir sammeln eben für den Erhalt der örtlichen Nahversorgung“, sagt Kaul. In den Bonus-Märkten ist „Mach’ s rund“ seit dem Ende des vergangenen Jahres gängige Praxis. Die Aktion gibt es auch in den größeren Läden, die nicht so sehr ums Überleben kämpfen müssen. Die Spenden fließen dann in kleine Märkte wie beispielsweise den in Sonnenberg.

Das Problem bei Aktionen wie „Mach’s rund“ sei nur, dass man die Bevölkerung zunächst darauf aufmerksam machen und sie dafür gewinnen müsse. Darum planen die SBR und der Sonnenberg-Verein eine Art Hocketse. Diese soll nach den Osterferien stattfinden. „Wir wollen das Konzept vorstellen und Werbung machen“, sagt der SBR-Geschäftsführer.