Die Sontheimer Höhle, die älteste Schauhöhle Deutschlands, muss sicherheitshalber schließen.

Heroldstatt - Die Sontheimer Höhle auf der Blaubeurer Alb muss für mehrere Monate gesperrt werden. Weil am Eingangsbereich Gestein bröckelt, hat das Freiburger Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau bei einer Routinekontrolle die Schließung veranlasst. Das Naturdenkmal im Alb-Donau-Kreis ist die älteste Schauhöhle Deutschlands. „Diese schlechte Nachricht zu Saisonbeginn ist sehr bedauerlich, aber die Sicherheit der Besucher geht auf jeden Fall vor“, sagt Gunter Pantel vom Höhlenverein Sontheim. Es seien fingerbreite Risse zu sehen und nicht auszuschließen, dass vereinzelt kleinere oder gar Steine herabfallen könnten.

 

Eine Spezialfirma werde damit beauftragt, die nötigen Arbeiten zu machen, sagt Pantel und schätzt die Kosten auf mehrere tausend Euro. Er setzt darauf, dass die Gemeinde Heroldstatt, das Landesdenkmalamt und der Höhlenverein, gemeinsam die Finanzierung schultern werden. Denkbar sei es, die Gefahrenstelle mit einem Edelstahlnetz zu sichern.

Gräber aus frühalemannischer Zeit

Eine erste Beschreibung der Höhle mit ihren beeindruckenden Tropfsteinen hat der Dominikanerprior Felix Fabri bereits 1488 verfasst. Bei archäologischen Ausgrabungen Ende der 70er Jahre wurden Gräber aus der frühalemannischen Zeit gefunden. Die Forscher entdeckten die Knochen von mindestens 14 Menschen, die vermutlich in Holzsärgen oder auf Brettern bestattet worden waren. Bekannt ist die Höhle, deren Führungsweg 192 Meter misst und 34 Meter in die Tiefe hinein reicht, auch durch ihre Fledermauspopulation. Die Hallen und Gänge bieten 13 verschiedenen Fledermausarten ein Winterquartier, weswegen die Höhle üblicherweise nur von Mai bis Ende Oktober besichtigt werden kann.