„Keine Könige mehr, ein Referendum!“ – die Abdankung von Spaniens König Juan Carlos gibt den Gegnern der Monarchie Auftrieb. Tausende demonstrierten am Montagabend in Madrid und anderen Städten des Landes für eine Umwandlung des Landes in eine Republik.

Madrid - Die überraschende Abdankung von Spaniens König Juan Carlos mobilisiert die Anti-Royalisten in dem Land. Tausende Menschen demonstrierten am Montagabend in Madrid für eine Abschaffung der Monarchie. „Morgen wird Spanien eine Republik!“, rief die Menge, die an der Puerta del Sol zusammenkam. „Keine Könige mehr, ein Referendum!“, stand auf zahlreichen Plakaten.

 

Juan Carlos hatte am Morgen erklärt, er danke nach 39 Jahren ab. Die Regierung muss nun den Übergang der spanischen Krone auf den 46-jährigen Kronprinzen Felipe einleiten - gegen Widerstand. Vor allem linke und grüne Parteien hatten am Montag zu spontanen Protesten gegen die Monarchie aufgerufen.

Nicht nur in der Hauptstadt Madrid, auch in zahlreichen anderen Städten gingen die Menschen auf die Straßen. In der Hauptstadt schwenkten die Demonstranten Flaggen der zweiten, 1931 ausgerufenen Republik in den Farben Rot, Gold und Violett. „Ich denke, jetzt ist der richtige Moment, wieder eine Republik auszurufen“, sagte die 24-jährige Paola Torija. König Juan Carlos habe „seine Stunde Ruhm gehabt“, fügte sie hinzu. „Heute, gerade in der Krise, wirkt sie archaisch und ist viel zu teuer.“ Aus Sorge vor Ausschreitungen riegelte die Polizei am späten Abend den Zugang zum Königspalast ab.